Duisburg. . Der Rheinhausener Manuel Bretzke hat eine Gruppe Freiwilliger zusammengetrommelt und mit ihnen das Musikvideo „Freedom“ von DJ Bobo nachgestellt.

  • Der Rheinhausener Manuel Bretzke war in den Neunzigern großer Fan von DJ Bobo
  • Er hatte die Idee, den Clip zu „Freedom“, der 1995 im Landschaftspark gedreht wurde, nachzudrehen
  • Zusammen mit 45 Freiwilligen stellte er jede Szene originalgetreu nach. Premiere im März

Mittdreißiger schmachten dahin, wenn sie sich an ihre Jugend in den Neunzigern erinnern – das Jahrzehnt erfährt gerade ein großes Comeback. Manuel Bretzke wollte sich aber nicht nur erinnern, sondern sie wieder aufleben lassen. „Damals war ich großer Fan von DJ Bobo“, sagt der Rheinhausener. Als er sich vor zwei Jahren mal wieder den Clip zu Bobos größter Single „Freedom“ aus dem Jahr 1995 ansah, staunte er: „Das Video wurde im Landschaftspark gedreht.“ Damit war die Idee geboren: „nachdrehen.“

Also gründete der 33-Jährige das „Tanzvideo-Projekt Freedom“ und schrieb ein Manuskript. „Es hatte für mich einen großen Reiz, die Original-Drehorte im Hochofenwerk zu finden.“ Beim Landschaftspark fragte er an, „ob wir das Remake dort kostenlos drehen dürften“, berichtet Bretzke. Er bekam die Zusage. Im Internet suchte er nach Mitstreitern und Sponsoren, schrieb Duisburger Tanzgruppen an, zudem Menschen, die sich mit Kamera-, Licht- und Ton-Technik auskennen. Sogar eine Broschüre legte er auf, um das launige Projekt glaubwürdiger zu machen.

Tanzgruppe aus Duisburg dabei

DJ Bobo (5.v.l.) nahm sich viel Zeit für die Duisburger Gruppe. Vorne knieend: Manuel Bretzke (33).
DJ Bobo (5.v.l.) nahm sich viel Zeit für die Duisburger Gruppe. Vorne knieend: Manuel Bretzke (33). © Bretzke

Über Facebookgruppen fanden sich immer mehr Menschen, die Lust hatten, bei dem ungewöhnlichen Projekt mitzumachen. „Am Ende waren 45 Privatpersonen beteiligt“, freut sich der Organisator, darunter Laien, Tänzer und Techniker, etwa die Tanzgruppe „The new Sensation“ aus Duisburg. „Ein Kameramann kam sogar aus Bonn zu unseren Treffen angereist.“ Manuel Bretzke selbst arbeitet hauptberuflich als Maler und Lackierer. „Ich musste mich da ganz schön reinarbeiten.“ Und Überzeugungsarbeit über ein zwei Jahre leisten, um die Beteiligten bei der Stange zu halten. Immerhin sind alle unentgeltlich dabei.

Dreharbeiten liefen zwei Nächte

Nach mehreren Vorbesprechungen und Tanzstunden, baute die Gruppe ihr Equipment schließlich im Landschaftspark auf. Die Dreharbeiten liefen zwei Nächte, „bis vier Uhr morgens“. Genau wie im Original schwingen die Tänzerinnen in Arbeiterkluft auf den Hochöfen ihre Arme im Dance-Beat. DJ Bobo, gespielt von Bretzke, reimt aus dem Off: „If you want some more, get on the floor, love will come and that’s for sure.“

Die nachgedrehte Szene am Hochofen
Die nachgedrehte Szene am Hochofen © Hans Lietz

In der Zwischenzeit war der Star selbst auf das Projekt aufmerksam geworden, das sich bereits über Facebook verbreitete. „Bobos Management nahm Kontakt zu mir auf.“ Einige Wochen vergingen, dann bekamen sie eine Einladung. „Mit 15 Leuten sind wir nach Köln gefahren, wo er gerade eine Aufzeichnung für eine TV-Show hatte.“ 45 Minuten nahm sich der Schweizer, der im wahren Leben René Baumann heißt, für die Duisburger Zeit. „Er war unglaublich freundlich, wir haben viel zusammen gelacht“, sagt Manuel Bretzke.

Dann kam der große Moment, sie spielten ihm den fertigen Clip vor. „Er war sehr beeindruckt von der Professionalität.“ DJ Bobo war sogar so begeistert, dass er der Gruppe anbot, das Video in seinem Youtube-Kanal hochzuladen. „Darüber haben wir uns sehr gefreut.“ Dieser wird aber erst am 3. März veröffentlicht. Parallel dazu lädt die Gruppe zur Präsentation des Clips ins Bollwerk nach Moers ein. „Dann gibt es auch ein Making-Of der Dreharbeiten zu sehen.“

Ist denn schon ein neues 90er-Projekt geplant? „Nein“, sagt Manuel Bretzke. Abgesehen davon, dass das Video neben dem Job viel Zeit und Arbeit gekostet hat, „war das so einmalig – das kann man nicht mehr toppen“.

>>PRÄSENTATION IM MÄRZ 2018

Der Videoclip „Freedom 2018“ wird am 3. März, ab 15 Uhr, in der Eventlocation Bollwerk 107 in Moers erstmals öffentlich präsentiert. Anschließend wird dieser auf der Internet-Plattform Youtube im Kanal von DJ Bobo zu sehen sein.

Karten kosten im Vorverkauf 5 Euro, an der Tageskasse 7 Euro. Info: www.praesentation-freedom18.jimdo.com