duisburg . Er erfand Waschmaschinen und Mobiltelefone, jetzt steht ein 21-Jähriger wegen Urkundenfälschung und Betruges in 135 Fällen vor Gericht.

Zu günstigen Preisen sollen in diversen Online-Shops im Jahr 2016 Elektro-Kleingeräte, Waschmaschinen und Mobiltelefone angeboten worden sein. Die Firmen gab es allerdings so wenig wie die angebotene Ware. Und auch die Konten, auf welche die Kaufsummen per Vorkasse gezahlt wurden, gehörten erfundenen Personen. Der Schaden betrug rund 50.000 Euro. Als einer der mutmaßlichen Täter steht ein 21-jähriger Mann aus Litauen vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.

Da der Angeklagte zur Tatzeit - zwischen Ende 2015 und Anfang 2017 - noch Heranwachsender war, steht er vor der Jugendkammer. Die Anklage wirft ihm 135 Fälle des gewerbsmäßigen Betruges und der Urkundenfälschung vor.

14 falsche Identitäten

Gemeinsam mit mehreren aus Litauen stammenden Mittätern soll der Angeklagte die Idee zu dem groß angelegten Schwindel gehabt haben. So soll er zunächst unter Vorlage 14 falscher Personalpapiere, die jeweils einen anderen Namen trugen, aber alle sein Bild trugen, in Köln und Duisburg zahlreiche Konten eingerichtet haben. Mittels postident-Verfahrens soll der Angeklagte die Konten bei diversen Banken eingerichtet haben. Immer wieder soll er zu diesem Zweck unter anderem Postfilialen in der Duisburger City und im hafenstadtteil Ruhrort aufgesucht haben.

Ebenfalls unter falscher Identität sollen dann im Internet Online-Shops geschaffen worden sein. Kunden, die gutgläubig bezahlten, erhielten die versprochene Ware aber nie. Aufgabe des Angeklagten soll es gewesen sein, die von gutgläubigen Käufern per Vorkasse auf die diversen Konten eingezahlten Beträge abzuheben oder an Mittäter weiter zu leiten.

Der Angeklagte schweigt

In vier Fällen soll der Mann außerdem versucht haben, Waren im Internet zu bestellen ohne sie zu bezahlen. Doch es fiel auf, dass er als Abholpunkt ein Hotel in der Duisburger Innenstadt genannt hatte.

Der Angeklagte wollte sich bei Verfahrensbeginn zunächst nicht zur Sache oder zur Person äußern. Für das Verfahren sind bis Ende des Jahres sechs weitere Verhandlungstermine vorgesehen.