Josefina steigt die Treppen der Bühne hinauf, schon steht die 7-Jährige mitten im Bühnenbild des Stücks Gullivers Reisen. Hinter ihr türmt sich ein blaues Hintergrundbild voller Wellen auf, davor ein braunes Holzschiff. „Richtig cool“, findet das die Schülerin.
Josefina steigt die Treppen der Bühne hinauf, schon steht die 7-Jährige mitten im Bühnenbild des Stücks Gullivers Reisen. Hinter ihr türmt sich ein blaues Hintergrundbild voller Wellen auf, davor ein braunes Holzschiff. „Richtig cool“, findet das die Schülerin.
Beim Maus-Türöffner-Tag, einer Aktion des WDR, schauten am Dienstag etwa 2000 Besucher hinter die Kulissen des Stadttheaters. Am Tag der Premiere von „Gullivers Reisen“ drehte sich bei verschiedenen Angeboten für Kinder alles um den Helden des Schriftstellers Jonathan Swift. Die Gäste konnten Fotos im Stil der Liliputaner machen oder bei einer Theaterführung die Gänge durchlaufen, die auch die Darsteller des Stückes bei der abendlichen Premiere nutzen. „Es ist uns sehr wichtig, Kinder und Familien an die Oper heranzuführen. Das ist einer der Schwerpunkte unserer Arbeit“, sagt Hella Bartnig, Chefdramaturgin der Deutschen Oper am Rhein (DOR), zur Idee der Veranstaltung.
Der Saal ist prall gefüllt, als die erste große Veranstaltung des Tages ansteht: Zwischen den dunkelroten Sitzen sind ganz viele junge Träger von weißen Kappen zu entdecken, auf denen die berühmte, orangefarbene Maus aus „Die Sendung mit der Maus“ gedruckt ist. Auf der Bühne steht Malte Arkona, berühmter Kindermoderator und Pate der DOR. Bei einer Bühnenbild-Präsentation lässt er sich vom technischen Leiter des Theaters, Carsten Lucke, die Bühnentechnik erklären. Lucke lässt eine überdimensionale Hand herabfahren. Es ist die Hand von Gulliver, die Arkona und Lucke scheinbar auf Liliputaner-Format schrumpfen lässt. Spontanapplaus des Publikums.
„Die Hände hat der sich aber nicht gewaschen“, scherzt der Moderator und zeigt auf teilweise schwarze Fingernägel an der riesigen Papphand. Das wurde alles getreu nachgebildet, erklärt Lucke, inklusive der Hautfalten. „Ich hatte nicht erwartet, dass da so eine riesige Hand kommt, aber das sah toll aus“, sagt die 10-jährige Jools nach der Vorstellung.
Im Foyer des Theaters können sich die Gäste auf eine musikalische Weltreise begeben – und das „ganz ohne Kofferschleppen“, wie Arkona verspricht. Der Kinderchor der DOR singt unter der Leitung von Sabina López Miguez Lieder in verschiedenen Sprachen. Los geht es in Spanien mit „Hijo de la luna“, also Sohn des Mondes. Weiter geht es nach Italien und Schweden und in andere Länder, bevor der Chor die Zuhörer mit einem deutschen Lied wieder nach Duisburg bringt. Die Kinderstimmen erfüllen den Raum. Ihre jungen Zuhörer sind mucksmäuschenstill und lauschen.
Die Maus-Titelmelodie erklingt
Mitmachen dürfen die Gäste dafür beim nächsten Angebot: Vier Musiker der Duisburger Philharmoniker spielen die bekannte Titelmelodie aus der „Sendung mit der Maus“ und erklären den Besuchern ihre Instrumente. Hier dürfen die Kinder auch mal selbst an die Trommel.
„Ich hoffe, dass wir einige der Kinder heute für die Oper begeistern konnten und dass wir sie bald in unserem Haus wiedersehen“, sagt Hella Bartnig. Zumindest das Strahlen in den Gesichtern vieler jungen Gäste spricht dafür.