Die Organisatoren des Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals konnten mit sich zufrieden sein. Beim Gastspiel des Festivals in der Salvatorkirche blieb kein Platz frei, Organist Ulrich Lamberti wusste auch warum: Wenn im Titel des Konzerts The Beatles stehe, ziehe das zuverlässig viele Hörer an. „Let it Pipe“ lautete der Titel des Crossover-Konzerts, in dem der Professor der evangelischen Hochschule für Kirchenmusik viele Hits der englischen Band auf der Kirchenorgel der Salvatorkirche spielte.
Die Organisatoren des Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals konnten mit sich zufrieden sein. Beim Gastspiel des Festivals in der Salvatorkirche blieb kein Platz frei, Organist Ulrich Lamberti wusste auch warum: Wenn im Titel des Konzerts The Beatles stehe, ziehe das zuverlässig viele Hörer an. „Let it Pipe“ lautete der Titel des Crossover-Konzerts, in dem der Professor der evangelischen Hochschule für Kirchenmusik viele Hits der englischen Band auf der Kirchenorgel der Salvatorkirche spielte.
Musikalisch funktionierte die ungewöhnliche Kombination allerdings nur in einigen wenigen Momenten. Das große Können des Organisten Lamberti war zwar ständig und eindeutig hörbar, genauso leider aber auch die Inkompatibilität der Beatles-Songs mit der Orgel. Schon das Eröffnungsstück „Can’t buy me love“ offenbarte die gravierendste Schwäche des Nachmittags: die Phrasierung der Pop/Rock-Melodien auf der Kirchenorgel. Ganz nach dem klassischen Ideal der Werktreue spielte Ulrich Lamberti die Noten der Beatles – aber nicht deren Musik. Rockmusik lebt nicht nur von ihrer musikalischen Struktur, sondern mindestens zu gleichen Anteilen von der künstlerischen Freiheit für die Musiker und der Emotionalität der Künstler.
Songs wie „Michelle“ passten besser zum Orgelsound, klangen aber statisch und bewegten sich kein Stück. Das alte Blue-Note-Credo „It must Schwing“ galt immer schon für die Rock- und Popmusik, vielleicht nicht so wörtlich wie im Jazz, doch das Werk der Beatles lebte seit jeher zu Großteilen von der Darbietung der vier Pilzköpfe. Die konnte das Konzert natürlich nicht bieten.
Besonders im Hit „Penny Lane“ schlug sich die klassische Phrasierung der Achtel- und Viertelnoten in der Melodie negativ nieder, zu keiner Zeit klang die Melodie musikalisch oder so, als könnte sie gesungen werden. Damit hatten einige Besucher wohl gerechnet, das Fehlen von Textblättern sorgte hier und da für Verwunderung.
Bei aller Kritik sollen das große Können und die blitzsaubere Technik von Organist Ulrich Lamberti nicht unerwähnt bleiben. Das Konzert wurde dem Werk der Beatles aber kaum gerecht.