Duisburg. . Im Brunnen im Goerdeler-Park in Duisburg-Duissern sprudelt wieder Wasser – Sponsoren machten es möglich.
Vier Jahre lang sammelten sich in den drei trockengelegten Brunnenbecken hauptsächlich Müll und Laub. Allenfalls wenn es regnete, plätscherte etwas am Eingang zum Goerdeler-Park an der Mülheimer Straße. Seit vier Wochen jedoch hören Parkgänger wieder, wie sich Wasser über den bisher ausgedörrten Platz ergießt. Da die Stadt die 18 000 Euro teure Sanierung des Brunnens nicht finanzieren konnte, boten sich Anwohner an, die Reparatur mit zu bezahlen.
Ein bisschen Paris im Park
Frisches Wasser pumpt nun, nach Jahren der Dürre, durch die neuverlegten Rohre, es schießt durch eine Fontäne in die Duisburger Luft und füllt die drei Becken der Zisterne mit dem kühlen Nass. „Die Kinder springen und tanzen schon im Brunnen. Es ist wie in Paris“, hat Bibiana Grosser beobachtet. Grosser vom Architekturbüro nebenan hat mit ihrem Partner, Dirk Druschke, viele der notwendigen Umbauarbeiten gesponsort. „Als wir uns für das Haus entschieden haben, haben wir Fotos vom Platz gesehen mit einem intakten Brunnen. Aber seitdem wir eingezogen sind, ist dieser trocken“, erinnert sich Architekt Druschke. Als Geschenk an den Stadtteil für das 25-jährige Firmenjubiläum Anfang September sollte aber endlich wieder Wasser sprudeln. „Ich habe die Stadt gefragt, was getan werden müsse. Es müsste bezahlt werden, war die Antwort, und für uns war klar, dass wir das machen.“
Die Sanierungsarbeiten gestalteten sich jedoch komplizierter als gedacht. „Relativ einfach war es, die Becken zu säubern und abzudichten. Neue Strom- und Wasserleitungen zu legen sowie neue Anschlüsse zu finden, hat Zeit in Anspruch genommen“, erklärt Anne Jonderko von den Wirtschaftsbetrieben. Normalerweise sei die technische Umsetzung nicht so zeitintensiv. Drei Monate dauerten die Arbeiten an dem Park-Brunnen insgesamt.
Mit dem Wasser seien mehr Leute gekommen, hat Mareike Müller beobachtet. Müller, von der ansässigen Bürgerinitiative ist überglücklich über die Wiederinbetriebnahme des Brunnens. „Hier kommen wieder Leute hin, die Mittagspause machen, hier sitzen wieder Kinder mit Eltern und Großeltern zusammen und genießen es“, sagt Müller. Es sei eine super Bereicherung für die Nachbarschaft, insbesondere für den Goerdeler-Park. „Allein die Atmosphäre und Belebung sorgt dafür, dass weniger Müll hier landet“, ist sie sich sicher. Zudem sei ein Publikumswechsel erkennbar. Manch „zwielichtige“ Gestalt lasse sich nicht mehr blicken, stellen sowohl Dirk Druschke als auch Mareike Müller fest.
Nach dem der Goerdeler-Park bereits 1955 um einen ehemaligen Villengarten, in dem schon Wasserbecken waren, erweitert wurde, verhinderten Bahnarbeiten Mitte der 1960er die weitere Nutzung der Fläche. Anfang der 1980er wurde der Platz neben dem „Haus Königsberg“ wieder vollends vom Park in Anspruch genommen. Die Neugestaltung der Wasserflächen und des Brunnens soll an die Architektur des vormaligen Gartens erinnern.
„Leider fehlen uns als Stadt die Finanzen für Brunnensanierungen, deswegen sind wir auf Paten und Sponsoren angewiesen“, räumt Umweltdezernent Ralf Krumpholz ein. „Umso schöner ist es, wenn sich Nachbarn dafür so engagieren.“ Falls jemand eine Patenschaft übernehmen möchte, ist das Amt für Umwelt und Grün Ansprechpartner. Auch die Brunnenmeile in der Innenstadt wird von mehreren Paten unterstützt.