Duisburg. . Wenn der Duisburger Stadtrat am Donnerstag grünes Licht gibt, kann ein heruntergekommenes Hochhaus weiter abgerissen werden.

  • Die wegen Asbestfunden gestoppten Abrissarbeiten an einem Duisburger Hochhaus können weitergehen
  • Voraussetzung ist ein entsprechender Beschluss des Stadtrates am kommenden Donnerstag
  • Durch die aufwendige Sanierung entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro

Wenn der Stadtrat am Donnerstag grünes Licht gibt, können die Abbrucharbeiten am „Weißen Riesen“ in Homberg-Hochheide fortgesetzt werden. Sie mussten verschoben werden, da Gutachter weiteren Asbest in Putz- und Spachtelmassen im Hochhaus gefunden hatten.

Nach jetzigem Stand rechnet man bei der Stadt deshalb mit einer Verlängerung der Abbruchdauer um sieben bis acht Monate. Es entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro.

Putze und Spachtelmassen sind mit Asbest belastet

Da der Abbruch mit Fördermitteln des Landes NRW erfolgt, mussten diese unvorhergesehenen Mittel zunächst mit dem Fördergeber abgestimmt werden. Dieser hat nun bestätigt, dass Kostensteigerungen im laufenden Verfahren förderfähig sind.

Um den Baustillstand zu beenden, soll die Abbruchfirma jetzt auch mit der zusätzlichen Asbestsanierung beauftragt werden. Der Rat der Stadt soll in seiner Sitzung am 28. September über das weitere Vorgehen beschließen. „Bei Beschlussfassung können die Abbrucharbeiten umgehend fortgesetzt werden“, teilte die Stadt mit.

Asbest wurde wegen seiner vielen praktischen Eigenschaften in so großen Mengen verwendet – bis er in Deutschland im Jahr 1993 verboten wurde, da er krebserregend ist. Alle Putze und Spachtelmassen in diesem Gebäude sind mit Asbestfasern belastet. Eine Sprengung oder ein Abriss im unsanierten Zustand ist nicht möglich, weil die Gefahr von Asbestfreisetzung zu groß wäre. Vor einer Sprengung, die weiterhin geplant ist, müssen rund 84 500 Quadratmeter Wand- und Deckenflächen von asbesthaltigen Materialien befreit werden. Dabei wird ein aufwendiges Hochdruck-Wasserstrahlverfahren angewendet.