Duisburg. . Überraschend deutlich hat SPD-OB Sören Link die Oberbürgermeisterwahl gewonnen. Auf ihn wartet viele Arbeit, auch wegen des Neins gegen das DOC.

Totenstille im Ratssaal. Die Bundestagswahlergebnisse ließen keinen so wirklich jubeln - bis auf die AfD. Nur einmal brandete Applaus vieler Hände bei einem der großen Verlierer, der SPD, auf: Als die ersten Ergebnisse der Oberbürgermeister-Wahl für Amtsinhaber Sören Link aufgespielt wurden. Balsam für die Seele.

Link hat mit Bilanz gepunktet

Klar hat sich Link an die Spitze gesetzt. Das ist mehr als Amtsbonus. Link hat es geschafft, sich als zupackender Rathauschef und als populärer Oberbürgermeister zu präsentieren. Er hat mit der Bilanz seiner ersten Amtszeit gepunktet. So war er auch im Wahlkampf aufgetreten und hat sich damit klar gegen die Konkurrenz behauptet, die keine echte war. Der Versuch von CDU und Grünen mit einem parteilosen Kandidaten ist kläglich gescheitert.

WAZ-Redaktionsleiter Oliver Schmeer kommentiert die Oberbürgermeister-Wahl in Duisburg.
WAZ-Redaktionsleiter Oliver Schmeer kommentiert die Oberbürgermeister-Wahl in Duisburg. © Jörg Schimmel

Link hat nun eine lange Amtszeit von acht Jahren vor sich. Zeit, vieles zu bewegen. Auch auf dem Güterbahnhofsgelände. Denn mit dem höchstwahrscheinlich sehr knappen Nein gegen die DOC-Pläne im Bürgerentscheid bleibt die Riesenbrache Wunde in der Stadt. Über 200 000 Duisburger haben beim Bürgerentscheid mit abgestimmt. Ein großer Tag in Sachen Bürgerbeteiligung.

Der rechte Rand wird größer

Ein Wunsch an Link bleibt: Gerne darf und soll er sagen, was Sache ist. Aber manche seiner Aussagen zu Integration und Zuwanderung fischen im Unterton am falschen Rand. Ein Rand der größer und größer wird: Die AfD ist wie bei der Landtagswahl drittstärkste Kraft in Duisburg, liegt mancherorts im Stadtnorden sogar vor der CDU. Das ist doch Bundespolitik, mag man sagen. Nein, es ist auch ein Duisburger Problem. Eines, das auch den Oberbürgermeister wird handeln lassen müssen.