Duisburg. . Seit Donnerstag hat das Fan-Projekt Duisburg mehr Platz. Ein Umzug von Meiderich nach Wanheimerort macht’s möglich.
- Das Fan-Projekt Duisburg hat Umzug von Meiderich nach Wanheimerort mehr Platz
- Sozialarbeiter kümmern sich um jungen Fußballfans, Gewaltprävention ist das Ziel
- Renner unter der Angeboten sind Busreisen zu den Auswärtsspielen des MSV
Seit Donnerstag hat das Fan-Projekt Duisburg eine neue Heimat. Nach dem Umzug aus dem Kulturzentrum „Parkhaus“ im Meidericher Stadtpark freut sich Fan-Projekt-Leiter Andreas Scholz über neue Räumlichkeiten, die an der Fuchsstraße in Wanheimerort „mehr Platz“ bieten. Raum ist im hellen und frisch renovierten Domizil nun auch für einen Kicker-Tisch, der bei der Einweihung stark umlagert war.
Das Fan-Projekt ist eine Einrichtung der Jugendhilfe, die von der Deutschen Fußballliga (DFL), Stadt und Land NRW finanziert wird. Deutschlandweit gibt es 58 Fan-Projekte. Grundlage für die Arbeit mit jungen Fans bildet das „Nationale Konzept Sport und Sicherheit“.
Ständig mit den Jugendlichen im Gespräch
In Duisburg beschäftigen sich zwei Sozialarbeiter in Vollzeit - dazu kommt noch eine Halbtagsstelle - mit den Jugendlichen. Uwe Bauer ist einer davon, der den Schwerpunkt der Fan-Arbeit so zusammenfasst: „Wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist die Prävention. Wir sind ständig mit den Jugendlichen im Gespräch und versuchen, mögliche Konflikte zu erkennen und erst gar nicht aufkommen zu lassen.“
Andreas Scholz ergänzt: „Wir bemühen uns, eine vertrauensvolle Beziehung zu den jugendlichen Fans aufzubauen. Das ist ein permanenter Prozess, da muss man immer am Ball bleiben.“
Alkohol und Nikotin sind tabu
Die Fan-Projekt-Angebote werden gerne angenommen. Ein echter Renner sind die betreuten „U-18“ - Busreisen zu Auswärtsspielen, die kostengünstig angeboten werden. Dabei sind „Alkohol und Nikotin absolut tabu“.
Wenn möglich, fährt auch der Ruhrorter Jonathan Bodenstein mit. „Die Leute hier sind total cool, das macht alles einen Riesenspaß, die Stimmung im Bus ist einfach super, auch ohne Alkohol“, erklärt der 16-Jährige begeistert.
Bei Heimspielen Anlaufstelle in der Nordkurve
Die Angebote gehen aber über die Betreuung bei den MSV-Spielen – bei Heimspielen gibt es eine Anlaufstelle nahe der Nordkurve – hinaus. Auf dem Programm stehen Besuche von Freizeitparks, in der Kletterhalle war man auch schon und an jedem Dienstag wird in der Sporthalle an der Falkstraße gekickt.
Die Projekt-Mitarbeiter gehen auch in die Schulen. Themen wie „Gewalt“ und Rechtsextremismus“ werden dort in Workshops behandelt, um die Jugendlichen entsprechend zu sensibilisieren. Dazu passen auch gemeinsame Reisen, wie zuletzt nach Amsterdam, wo man sich im Anne-Frank-Haus mit den dunklen Seiten der deutschen Geschichte auseinandergesetzt hat. Für das nächste Jahr ist ähnliches geplant: „Da steht eine Fahrt nach Auschwitz auf dem Programm“, so Andreas Scholz, der diese Reisen in Zusammenarbeit mit der Fan-Initiative „Zebras stehen auf“ organisiert.
Scholz bezeichnet das mit dem MSV vereinbarte „Bewährungsmodell“ als beispielhaft, bei dem auffällig gewordene junge Fans, die mit einem Stadionverbot belegt worden sind, eine neue Chance bekommen. Nach Verbüßung „der Hälfte der Strafe“ kann durch das Ableisten von Sozialstunden der Rest „zur Bewährung“ ausgesetzt werden. Mit dieser Maßnahme soll verhindert werden, dass die Betroffenen endgültig „auf die falsche Schiene“ geraten.
Für MSV-Geschäftsführer ein „Erfolgsmodell“
MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt sieht die Arbeit des Fan-Projekts positiv: „Das ist ein echtes Erfolgsmodell. Dort wird wichtige Arbeit geleistet in Sachen Vorbeugung. Die Fahrten zu Auswärtsspielen sind ebenfalls eine prima Sache. Gut für die jungen Fans und gut für den MSV.“
Adresse und Kontakt zum Fan-Projekt: Fuchsstraße 59, 0203 288361/62: E-Mail: info@fanprojekt-duisburg.de.