Duisburg. . Neuer Leserwettbewerb „Wer bietet mehr?“: Wir suchen Duisburgs ältesten Drahtesel. Ein Redakteur legt mit seinem 30 Jahre alten Rennrad vor.
Der Leserwettbewerb „Wer bietet mehr?“ geht in die nächste Runde. Und weil das Fahrrad in diesem Jahr 200. Geburtstag feiert, suchen wir diesmal Duisburgs ältesten Drahtesel. Die Redaktion legt bei den Geboten wie immer vor. Redakteur Martin Ahlers wartet mit einem 30 Jahre alten Schätzchen auf – ein unkaputtbares Schmuckstück, das nur bei Sonnenschein die Garage verlässt. Gehört sich so für einen Rahmen mit kompakter Renngeometrie aus der Traditionsschmiede von Alfredo Gios, lackiert nicht im klassischen Blauton, sondern in den italienischen Nationalfarben.
Vintage-Rahmen mit verchromter Gabel
Den Vintage-Rahmen mit verchromter Gabel erwarb Ahlers schon aus zweiter Hand. Im Unterrohr stecken noch die Gewindestücke für die Befestigung der Rahmen-Schalthebel, die Ende der 1980er Jahre aus der Mode kamen.
Keine Frage von Mode sind die schlanken Cr-Mo-Stahlrohre, die filigranen Schweißnähte, die unter dem Lack an den Verbindungen sichtbar sind, offenbaren die Handwerkskunst. Zwar ungefähr doppelt so schwer wie die klobigen Carbonröhre, die heute fast ausnahmslos in Taiwan zusammengebraten werden, aber eben zeitlos elegant und schön. So kurz ist der Rahmen, dass gerade die komfortablen 25 Millimeter breiten Reifen noch hineinpassen.
Der Renner ist ein Blickfang nicht nur für Rad-Enthusiasten, stelle ich immer wieder fest. Mag an der ebenfalls in rot-weiß-grün lackierten Kette liegen. „Wo ist denn die Gangschaltung“, lautet oft die erste Frage. Antwort: nirgendwo. Aufgebaut ist der Renner als Single-Speed. Will heißen: 53 Zähne vor, hinten dreht sich nur ein 15er-Ritzel auf der Freilauf-Nabe. Nicht für Berge, doch im flachen Duisburg bringt die „Bella machina“ den Radler ziemlich flott voran. Auf den Lenker noch eine Klingel in den Farben des Lieblingsclubs und ab geht die Post: Das Leben ist zu kurz, um mit schlechten Fahrrädern zu fahren.
„Bike-Sharing“-Modell
In diese Kategorie fällt übrigens auch unser „Dienstfahrrad“ – ein Kollege erstand es vor Jahren für 20 Euro auf einer Fundsachen-Versteigerung. Brav trägt es uns zum Rathaus, zur Uni und anderen Terminen im Nahbereich. Und ist so hässlich, dass es nicht geklaut wird. Ein „Bike-Sharing“-Modell, das wir zur Nachahmung empfehlen.
Nicht unbedingt alt, nämlich drei Jahre, aber schon ganz schön oll ist das Rad von Redakteurin Fabienne Piepiora. Ein typisches Damenrad in Himmelblau, mit riesigem Korb, der nicht nur Platz für Einkäufe, sondern auch für die Sporttasche bietet. Die Kette klackert, die Bremse hakt, aber es fährt zuverlässig.
>>GEBEN SIE IHRE GEBOTE AB!
Liebe Leser, haben Sie noch einen Drahtesel, der älter ist als das schmucke Rennrad unseres Redakteurs Martin Ahlers? Dann schreiben Sie uns eine Mail mit dem Stichwort „Fahrrad“ und ein paar erläuternden Zeilen an redaktion.duisburg@waz.de oder rufen Sie uns ab Montag an unter 0203 9926-3151. Die Siegerin oder der Sieger unseres Bieterwettbewerbs mit Urkunde und Trophäe wird am Ende in der Redaktion gekürt.