Duisburg. . Bank zieht sich aus Duisburg-Wanheimerort zurück – sucht aber neuen Standort im Stadtteil. Trend der Bankenschließungen setzt sich fort.

Die nächste Bank zieht sich aus Wanheimerort zurück: Die Volksbank Rhein-Ruhr schließt am Samstag ihren Standort an der Fischerstraße 98. Die Bank teilt mit: „Der Mietvertrag endet und kann nicht betriebswirtschaftlich sinnvoll verlängert werden.“ Die Filiale, die zuletzt nur noch aus einem Kontoauszugsdrucker und einem Geldautomaten bestand, ist mehrere hundert Quadratmeter groß. 2013 war bereits die Geschäftsstelle geschlossen worden. Mit dem Rückzug setzt sich ein Trend fort: Vor einiger Zeit hat sich bereits die Deutsche Bank aus dem Stadtteil zurück gezogen. Sparkasse und Targo-Bank sind weiterhin mit einem SB-Center vor Ort.

Über 2700 Kunden aus Buchholz, Wanheim, Wedau, Bissingheim und Wanheimerort sind von dem Weggang betroffen und wurden von der Volksbank bereits schriftlich informiert.

Marion Hendrichsen von der Stadtteiloffensive Wanheimerort.
Marion Hendrichsen von der Stadtteiloffensive Wanheimerort. © Kerstin Bögeholz

Viele Bankkunden und die Stadtteiloffensive Wanheimerort bedauern diesen Schritt. „Die Banken sind wichtige Frequenzbringer für die Fischerstraße“, betont Marion Hendrichsen, Vorsitzende der Stadtteiloffensive. Viele, die ihre Überweisungen auf der Fischerstraße erledigen wollten, hätten danach auch noch eingekauft. Immerhin hält sich der Leerstand noch in Grenzen. „Wir sind noch ganz gut aufgestellt.“ Die Markttage seien die stärksten Tage auf der Basarstraße. An den anderen haben die Einzelhändler zunehmend zu kämpfen.

Thomas Diederichs, Sprecher des Vorstandes der Genossenschaftsbank erklärt: „Eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Weiternutzung der ehemaligen Geschäftsstelle war nicht möglich. Daher haben wir uns entschieden, den Mietvertrag nicht zu verlängern. Bereits seit einigen Monaten sind wir in Gesprächen mit potenziellen Partnern und prüfen gemeinsam Alternativen für den Standort. Dies ist jedoch aus vielen Gründen eine große Herausforderung.“ So wolle nicht jeder Vermieter einen Geldautomaten in seinem Haus aufstellen lassen. Auch die Größe des Ladenlokals, das Platz für einen Kontoauszugsdrucker und einen Geldautomaten bieten soll, ist ein Problem.

Ausweichen auf andere Stadtteile

Bis sich eine Lösung bietet, müssen die Kunden in den Geschäftsstellen Sittardsberg (Altenbrucher Damm 15) sowie am Sonnenwall 1 in der Stadtmitte ihre Bankgeschäfte erledigen. Zudem befindet sich im Edeka-Center Angerbogen (Düsseldorfer Landstraße 361) ein Geldautomat. „Wer in Wanheimerort wohnt, wird auch weiterhin zur Fischerstraße kommen“, hofft Marion Hendrichsen. Kunden aus anderen Stadtteilen werden sich möglichweise anders entscheiden. „Wir suchen weiterhin nach einer Lösung für Wanheimerort“, betont eine Sprecherin der Volksbank.