Duisburg. OB-Kandidaten blicken in die Zukunft. Alle versprechen mehr Arbeitsplätze und streiten um die Wirtschaftsfreundlichkeit der Stadt.
Da sind sie alle optimistisch, die Kandidaten: Am Ende ihrer Amtszeit nach acht Jahren, also 2015, würde es Duisburg besser gehen, verspricht das Quartett unisono – letzte Wahlkampfbotschaften.
Duisburgs Image wird sich gewandelt haben, glaubt der Amtsinhaber Link, es gibt mehr Arbeitsplätze und die Menschen können „gut und sicher in Duisburg leben“. Gerhard Meyer will Duisburg zu einer attraktiven Stadt und zu einem starken Wirtschaftsstandort entwickelt haben, auch Thomas Wolters will das Image bis dahin merklich verbessert und mehr Arbeit in die Stadt gebracht haben. „Duisburg wird sich gut entwickelt haben und eine Stadt für alle sein“, will Erkan Kocalar die Weichen stellen.
Meyer attestiert Duisburg wirtschaftsunfreundliches Klima
Den Wirtschaftsstandort stärken, mehr Arbeitsplätze schaffen, das schreiben sich alle Vier auf die Fahnen. Link verweist darauf, das in seiner fünfjährigen Amtszeit 7500 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Viele sollen dazu kommen, auf den 30 Hektar Uni-Gelände in Wedau, auf der Mercatorinsel, auf Logport VI in Walsum. Das hat Vorrang, das sei wichtig für die Stadt. Wer sich dafür entscheide, müsse auch notwendige Entscheidungen akzeptieren, auch mitunter „gegen Bäume, die im Weg stehen“. Gerhard Meyer kündigt unterdessen an, die Wirtschaftsförderung zur Chefsache zu machen, weil Duisburg „kein wirtschaftsfreundliches Klima“ biete.
Zugleich warnt er: Die starke Logistikbranche dürfe nicht zur Monostruktur werden. Auch Thomas Wolters will ein unternehmerfreundliches Stadtklima schaffen mit dem erklärten Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen. Und natürlich: Die Gewerbesteuer muss runter: „Das ist das Wichtigste.“ Die Steuerlast ist auch Link zu hoch, doch von Senkung spricht er nicht – Duisburgs Haushalt zwackt an allen Ecken und Enden. Erkan Kocalar glaubt an den Wandel: Für die Wirtschaft, für mehr Arbeitsplätze müsse man Unternehmen und Investoren gewinnen. Und die wollten eine attraktive, interessante Stadt mit guten Wohnmöglichkeiten.
Wolters hölt nichts auf werbende Sprüche
„Berlin ist arm, aber sexy“, so der legendäre Satz vom einstigen Berliner Bürgermeister Wowereit. Und Duisburg? „Duisburg ist stark“, meint Kocalar und wildert damit etwas in Links Wahlkampfslogan. Der OB bleibt bei stark und fügt hinzu: „Duisburg ist Heimat“, während Gerhard Meyer der Stadt keckes Selbstbewusstsein verordnet: „Duisburg ist anders“. Da macht Thomas Wolters nicht mit: Solche Sprüche seien Sache von Werbeagenturen. (-er)