Duisburg. Um den Verkehrskollaps zu vermeiden, muss schneller saniert und ausgebaut werden. Allein schafft Duisburg das nicht, da ist man sich einig.
Zwar stecken alle OB-Kandidaten regelmäßig im Stau – Bus und Bahn nutzen sie aber allesamt nur sporadisch, wie sie eingangs der Diskussion zum Thema Verkehr einräumten. Großer Streit blieb aus: Sören Link, Gerhard Meyer und Ercan Kocalar begrüßen den neuen Nahverkehrsplan, den der Rat im November im Rat verabschieden soll.
„Es gibt noch einiges nachzuarbeiten“, sagt Meyer zu vielen Änderungswünschen aus den Bezirken. „Wer mehr möchte, muss auch sagen, woher das Geld kommen soll“, verwies Sören Link auf das alljährliche 40-Millionen-Defizit der DVG. Der möchte Thomas Wolters gern Konkurrenz durch Private bescheren. „Auch sie sollten fahren dürfen“, forderte der FDP-Mann, verweist auf den Kreis Wesel, der die Niag von Rhenus, dem Logistiker des Rethmann-Konzern betreiben lässt. Sie strich nach ihrem Einstieg unrentable Verbindungen, schreibt nun schwarze Zahlen.
Problem mit A40-Brücke laut Link in Düsseldorf und Berlin angekommen
Beim Straßenbau bleibt die Hoffnung auf mehr Geld von Bund und Land. „Die A 40-Brücke ist ein Problem für die gesamte Region“, so Link, „das ist in Düsseldorf und Berlin angekommen.“ Auch bei der Sanierung kommunaler Straßen, bleibe Duisburg allerdings auf Hilfe angewiesen. „Um den Nachholbedarf zu befriedigen, brauchen wir mehr Geld“, stellte auch Kocalar fest.
Die Stadt vergesse beim Ausbau der Logistik-Standorte den Straßenbau, kritisiert Gerhard Meyer: „Der Mangel an Konzepten wiederholt sich in Walsum und bei der Mercedes-Ansiedlung in Ruhrort. Friemersheim wartet noch immer auf ein Leitsystem.“
Man müsse den Verkehr „flüssig planen, nicht bremsen wollen“, formulierte Thomas Wolters. Als „groben Unfug“ wies Sören Link allerdings die Kritik des Rheinhausers an der Verengung der Friedrich-Ebert-Straße zurück: Damit werde der Güterverkehr ausgesperrt. „Das haben Bürger und auch Bezirksvertretung lang gefordert“, so der OB.
Erhebliche Defizite auch bei den Radwegen
Bei alternativen Verkehrskonzepten setzen alle auf das Fahrrad. Auch bei den Radwegen sind die Defizite erheblich. „An manchen Stellen ist es zu gefährlich“, erkannte Gerhard Meyer. Für einen Radweg entlang der A 59 und an der neuen Rheinbrücke in Neuenkamp plädiert der OB, der Radschnellweg RS1 soll schon viel eher eine attraktive Option für den Umstieg sein. Link: „Jeder Radfahrer ist einer weniger im Stau.“