duisburg. . Christoph Schneider, seit 2016 bei den Duisburger Philharmonikern, spielte auch ein eigenes Werk. Finale in der Düsseldorfer Tonhalle.

Namhafte Wettbewerbe hat Christoph Schneider (28) schon einige gewonnen. Auch mit seinem eigenen Kammermusikensemble, dem Canorus-Quintett (für fünf Blasinstrumente). Seit 2016 ist der gebürtige Frankfurter Erster Soloklarinettist bei den Duisburger Philharmonikern und muss mit seiner Freizeit haushalten. Dennoch hat er sich in den Sommerferien auf den internationalen Aeolus-Wettbewerb in Düsseldorf vorbereitet, musste Carl Maria von Webers 1. Klarinettenkonzert lernen – und im Finale auswendig spielen. Denn das Aeolus-Finale war sein Ziel.

Wettbewerbe dürfe man nicht überschätzen, räumt Schneider ein. Aber er wollte es noch einmal wissen, zumal der Preis einige Solokonzerte nach sich ziehe. „Es ist das letzte Jahr, in dem mein Jahrgang 1989 antreten durfte“, sagt er. Und strahlt vor Glück: Er konnte sich Sonntag in der voll besetzten Tonhalle gegen die internationale Konkurrenz von über 100 Musikern aus 44 Ländern durchsetzen. Er erreichte nach drei Vorrunden das Finale und landete auf Platz drei. Dieses Mal verliehen die Juroren keinen ersten Preis. Sie meinten, die Qualität der Finalisten läge zu nah beieinander. So teilten sich den zweiten Preis der russisch-schweizerische Flötist Matvey Demin (vom Züricher Tonhallen-Orchester) und der französische Saxophonist Eudes Bernstein.

Sonderpreis für ein zeitgenössisches Werk

Nicht nur, dass Schneider mit Webers f-Moll-Konzert vom ersten Takt an mit gediegener, nobler Intonation, geschmeidigem Ton betört und die wechselnden Lagen ohne Brüche meistert. Er wird auch in die Wettbewerbsgeschichte eingehen, weil er sich den Sonderpreis für die beste zeitgenössische Interpretation erspielte – und das mit einem Werk, das er selber 2016 komponiert hatte. Bejubelt wurde er für das abwechslungsreiche Opus „Konstrukt I – Thema und Variationen“, das mittlerweile zum Kanon der Klarinetten-Studenten der Kölner Musikhochschule gehört. Hier demonstriert er den Facettenreichtum der Klarinette – von den höchsten Zwitschertönen bis hin zu tiefem, sonorem Grummeln.