Caramba will kräftig in Forschung und Entwicklung investieren und den Duisburger Standort entsprechend ausbauen.
- Das Chemieunternehmen Caramba will seinen Standort in Wanheimerort ausbauen
- Mehrere Millionen Euro sollen in die Stärkung von Forschung und Entwicklung investiert werden
- Auch die Belegschaft soll wie – schon in den Vorjahren – weiter wachsen
Mit Kriechöl und Rostlösern ist Caramba groß geworden, weiteres Wachstum will der Spezialchemie-Anbieter durch eine stärkere Orientierung auf den Bedarf der produzierenden Industrie erreichen. Mit einer Investition von mehreren Millionen Euro in Forschung und Entwicklung soll der Standort an der Wanheimer Straße in Wanheimerort ausgebaut werden.
Im Frühjahr hatte Caramba das Industriegrundstück in Rheinnähe erworben. Voraussichtlich noch im Herbst soll dort mit Abriss- und Umbauarbeiten begonnen werden, um Platz zu schaffen für neue Mitarbeiter. Das Personal für Forschung und Entwicklung soll von 13 auf 25 Beschäftigte fast verdoppelt werden. „Perspektivisch soll am Standort ein Technologiezentrum entstehen“, heißt es bei Caramba. Zur Zeit sind dort insgesamt 85 Mitarbeiter beschäftigt, Anfang 2016 lag die Beschäftigtenzahl noch unter 65.
Den Schutz von Materialoberflächen verbessern
„Unser Ziel ist es, die Reinigung, die Behandlung, Veränderung und den Schutz von Materialoberflächen zu vereinfachen und zu verbessern“, formuliert Dr. Bernd Weyershausen, Geschäftsführer Marketing & Sales, die Caramba-Ausrichtung. „Dabei können wir auf unsere sehr lange Erfahrung und Entwicklungskompetenz bauen.“ Gute Produkt- und Leistungsqualität rund um die Kernkompetenz „Reinigen“ seien schon immer die Voraussetzung für den Erfolg von Caramba gewesen: „Doch uns geht es längst nicht mehr nur um standardisierte Produkte, sondern um ganzheitliche, individuelle Prozesslösungen“, erklärte Weyershausen.
Ob im Automobilbau, der Luft- und Raumfahrttechnik, Werkzeug-, Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik oder Solarindustrie – in der Herstellung von Metall-, Glas- oder Kunststoffbauteilen seien Reinigung und Oberflächenbehandlung „unverzichtbares Glied in der Produktionskette“.
Das Amazon der Chemiebranche sein
Die Zielsetzung formuliert der Geschäftsführer ganz selbstbewusst: „Wir wollen das Amazon der Chemiebranche sein“, formuliert Dr. Weyershausen seine Zukunftsvision, „mit schnellen, effizienten und eng auf den Kunden bezogenen Spezialchemie-Lösungen.“ Als wesentlichen Erfolgsfaktor dafür sieht er nicht zuletzt die Forschung und Entwicklung.
Die Strategie von Caramba geht offenbar auf. Das Geschäftsfeld, das innerhalb der Caramba-Chemie-Gruppe zur europaweit aktiven Unternehmensgruppe Berner SE gehört, verzeichnete im letzten Jahr mit einem Plus von 26 Prozent die stärkste Wachstumsrate der gesamten Gruppe.
Max Elb hatte Caramba erfunden
Seit 1929 ist das graphithaltige Schmiermittel Caramba auf dem Markt – und der Markenname war schnell in aller Munde.
Max Elb hatte Caramba erfunden, die beginnende Massenmotorisierung macht das Produkt aus Dresden zum Erfolg, bis der Zweite Weltkrieg kam und danach die Nachkriegszeit mit der deutschen Teilung.
Caramba ging wie viele andere Firmen aus dem sowjetisch besetzten Osten in den Westen Deutschlands. Ende der 40er Jahre wurde die Produktion wieder aufgenommen – und zwar in Wanheimerort.
Eine wechselhafte Geschichte folgte: Das Wirtschaftswunder kam, Caramba wurde in Werkstatt und Hobbykeller unentbehrlich. Doch in den 90ern folgten Eigentümerwechsel, bis 2002 der Berner-Konzern erst 50 Prozent des Unternehmens, fünf Jahre später dann alles übernahm.