Duissern. . Anlage muss ausgetauscht werden. Ausschreibungsverfahren läuft. Geplanter Baubeginn ist im Frühjahr. Betroffen vor allem Bürger im Rollstuhl.
Fahrgäste der U-Bahn, die auf den Aufzug angewiesen sind, können die Haltestelle Duissern fast ein Jahr lang nicht mehr nutzen. Der dortige Aufzug streikte erstmals im März 2017, ist seit Anfang Juni endgültig kaputt – und nun wird es laut Stadt auch noch bis mindestens zum Frühjahr 2018 so bleiben.
Als Alternative gibt es nur eine Rolltreppe, die in beide Richtungen fahren muss. Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen bleiben außen vor. Der 26 Jahre alte Aufzug weist laut der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) so viele technische Defekte auf, dass die Reparatur nicht mehr sinnvoll ist – die Stadt hat nun den Auftrag für den Bau eines neuen Aufzuges ausgeschrieben.
Finanziert aus „KiDu“-Mitteln
„Schneller geht es leider nicht“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Stölting. Der Aufzug an der Haltestelle Duissern ist Eigentum der Stadt. „Er ist alt und lässt sich nicht mehr reparieren, deshalb muss nun eine neue Anlage gebaut werden“, so Stölting. Die Erneuerung wird finanziert aus Mitteln des „Kommunalen Investitionsprogramms Duisburg“ (KiDu). „Deshalb müssen beim Ablauf bestimmte Vorgaben beachtet werden“, berichtet Stölting. Für den Austausch muss ein Fachunternehmen verpflichtet werden. „Wir warten jetzt auf Angebote “, erklärt die Stadtsprecherin. Nach der Auftragsvergabe müssen die Arbeiten vorbereitet und geplant werden – Baubeginn soll im Frühjahr 2018 sein.
„Das ist wirklich ein Unding“, findet Evelin Ewers (66). Die Duissernerin benutzt die U-Bahn tagtäglich, um in die Stadt zu gelangen. Wenn sie jedoch mit ihrem Enkel im Kinderwagen unterwegs ist, sei dies nahezu unmöglich. „Es ist wirklich gefährlich, mit dem Kinderwagen die Rolltreppen zu benutzen“, sagt Ewers. „Und sogar die fällt immer mal wieder aus.“
Vor allem für Rollstuhlfahrer und ältere Bürger mit Rollatoren sei die U-Bahn nicht mehr erreichbar. „Ich bekomme die Beschwerden jeden Tag mit – die Menschen sind wirklich aufgeschmissen“, sagt sie. Erst vor kurzem sei eine geh- und sehbehinderte Frau ohne Hilfe nicht mehr aus dem Bahnhof herausgekommen: „Als ich sie antraf, stand sie bereits seit zehn Minuten vor der Rolltreppe, weil die nur nach unten fuhr“, erklärt Ewers.
Neue Aufzüge auch in der Innenstadt
Auch die Aufzüge am König-Heinrich-Platz und am Rathaus sind häufig defekt. Dort sollen ebenfalls im Frühjahr 2018 neue Aufzüge mit moderner Technik eingebaut werden. „Im Gegensatz zu diesen Anlagen kann die in Duissern aber nicht mehr notdürftig repariert werden. Die Gefahr, dass der Aufzug stecken bleibt und die Menschen nicht mehr herauskommen, ist zu groß“, erklärt Felix zur Nieden, Sprecher der DVG. Die Verkehrsgesellschaft betreibt insgesamt 18 Aufzüge. Defekt sei nur einer, so der Sprecher.
Um nicht mit dem Kinderwagen die Rolltreppe nutzen zu müssen, fährt Evelin Ewers nun mittlerweile dreimal in der Woche mit dem Bus. „Wenn ich den Kleinen aus dem Kindergarten abhole, fahre ich jetzt mit der Linie 937. Dieser kommt jedoch nur zweimal in der Stunde, so dass ich viel länger unterwegs bin.“