Duisburg. Sparkassenbus ist seit Montag im Norden und Süden der Stadt unterwegs. Eine Reaktion des Geldinstituts auf radikalen Einschnitt ins Filialnetz.

  • Die Sparkasse Duisburg wird ihr Filialnetz bis zum Jahr 2022 halbieren
  • Aktuell gibt es sechs Stadtteile ohne feste Geschäftsstelle oder SB-Stelle
  • Deshalb setzt das Geldinstitut dort einen Bus als mobilen Service ein

Bereits vor gut zwei Jahren hatte die Sparkasse Duisburg angekündigt, ihr Filialnetz bis 2022 zu halbieren. Statt 42 Standorte wird es dann noch sieben, teils neu gebaute „Flaggschiffe“ in den sieben Stadtbezirken und weitere 13 statt bisher über 30 mit Beratern besetzte Geschäftsstellen geben. Die Umsetzung ist in vollem Gange und führt dazu, dass es aktuell Stadtteile im Norden und Süden der Stadt gibt, die keine feste Geschäftsstelle oder SB-Stelle mit Geldautomat und Selbstbedienungsterminal haben.

Deshalb hat die Sparkasse für 250 000 Euro einen Bus als mobilen Service angeschafft, der seit kurzem Beeckerwerth, Bruckhausen, Laar, Bissingheim, Ungelsheim und Serm zu bestimmten Tagen und Zeiten anfährt (siehe Info-Box).

Haltestellen extra gekennzeichnet

Mit Thomas Cleef (45), Thomas Saager (53) und Uwe Bohsmann (53) lenken gestandene Bankkaufleute das acht Meter lange und knapp drei Meter hohe rote Gefährt. Es ist an den gekennzeichneten Haltestellen nicht zu übersehen und ermöglicht einen barrierefreien Zugang über eine Rampe. Ausgestattet ist der Bus mit einem Geldautomaten ausschließlich für Auszahlungen und einem Selbstbedienungsterminal.

Uwe Bohsmann hilft als gestandener Bankkaufmann ebenso wie die anderen Fahrer im Sparkassenbus  bei Serviceangelegenheiten.
Uwe Bohsmann hilft als gestandener Bankkaufmann ebenso wie die anderen Fahrer im Sparkassenbus bei Serviceangelegenheiten. © Stephan Eickershoff

Im Inneren gibt es zudem einen kleinen Beratungsraum mit PC, in dem anfangs jeweils zwei, später nur noch einer der drei Fahrer bei Serviceangelegenheiten weiterhelfen. Die Kunden können zum Beispiel Karten bestellen und sperren lassen, Online-Banking-Verträge abschließen, Daueraufträge eröffnen oder Überweisungen abgeben. Tiefergehende Beratungen etwa zu Wertpapieren oder Baufinanzierungen seien vor Ort nicht möglich. Entsprechende Termine können aber vereinbart werden.

Die Resonanz auf den Bus, berichten Cleef und Co., sei in den ersten Tagen bereits positiv gewesen. An diesem Mittwochvormittag hat er zum ersten Mal in Beeckerwerth („Da hatten wir schon viele Kunden“) und Bruckhausen („Da ist der Bus offenbar noch nicht so bekannt“) gehalten.

Bus fuhr auch schon früher durch die Stadt

Eine gänzlich neue Erfindung ist ein solcher mobiler Service nicht. In Deutschland gibt es ihn vielerorts. Und in Duisburg hat ein Sparkassenbus bereits Ende der 50er, Anfang der 60er bis in die 70er Jahre hinein, so ein Sprecher des Geldinstituts, entlegene Stadtteile angesteuert.

„Wir wollen niemanden zurücklassen“, sagt jetzt der Vorstandsvorsitzende Joachim Bonn angesichts des radikalen Einschnitts ins Filialnetz zur Neuauflage. Er betont aber auch, dass die Sparkasse gleichzeitig 30 Millionen Euro in neue Filialen, digitale Technik und den Bus investiert. Schon ab diesem Monat stehe den Kunden im Rewe-Markt in Hüttenheim eine moderne SB-Stelle zur Verfügung und im November werde ein Kompetenz-Center in Bergheim eröffnet.

>> ZEITEN UND ORTE DES BUSSES

Beeckerwerth, Ahrstraße 1, mittwochs von 9.30 bis 10.30 Uhr, freitags von 11 bis 12 Uhr.

Bruckhausen, Heinrichplatz, dienstags und mittwochs jeweils von 11 bis 12 Uhr.

Laar, Theo-Barkowski-Platz (Marktplatz), dienstags und freitags jeweils von 9.30 bis 10.30 Uhr.

Bissingheim, Dorfplatz, Hermann-Grothe-Straße 99, montags und donnerstags jeweils von 9.30 bis 10.30 Uhr.

Ungelsheim, Goslarer Straße 84, montags und donnerstags jeweils von 11 bis 12 Uhr.

Serm, Am Lindentor 53-55, montags und donnerstags jeweils von 13.15 bis 14.15 Uhr.