In den Bezirksvertretungen wird oft das Klein-Klein der Demokratie verhandelt. Die Politiker beraten über die Themen, die direkt vor der Haustür passieren, und deshalb die Menschen unmittelbar betreffen: Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen, es geht um die Verschönerung des Stadtbildes oder wo in nächster Zeit Geld verbuddelt wird. Nun stand eine Vorlage zur Kenntnisnahme auf der Tagesordnung: „Benennung von Straßen nach Frauen.“ Selbst Männer befanden, dass es sich um ein lesenswertes Papier handelt. Nur offenbar einer nicht: Lothar Tacke (SPD) verließ mit den Worten „Das höre ich mir nicht an“ den Saal.

In den Bezirksvertretungen wird oft das Klein-Klein der Demokratie verhandelt. Die Politiker beraten über die Themen, die direkt vor der Haustür passieren, und deshalb die Menschen unmittelbar betreffen: Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen, es geht um die Verschönerung des Stadtbildes oder wo in nächster Zeit Geld verbuddelt wird. Nun stand eine Vorlage zur Kenntnisnahme auf der Tagesordnung: „Benennung von Straßen nach Frauen.“ Selbst Männer befanden, dass es sich um ein lesenswertes Papier handelt. Nur offenbar einer nicht: Lothar Tacke (SPD) verließ mit den Worten „Das höre ich mir nicht an“ den Saal.

Was war passiert? Beantragt wurde die Sammlung der Frauennamen von den Linken im vergangenen November im Rat. Es sollte eine Übersicht von historisch bedeutsamen Frauen erstellt werden, nach denen künftig vielleicht Straßen oder Plätze benannt werden könnten. Die Frauenbeauftragte Doris Freer hat daraufhin in Kooperation mit Duisburg-Sport, dem Stadtarchiv, der Polizei und vielen anderen Stellen einen Katalog mit spannenden Biografien zusammengestellt. Künstlerinnen finden sich ebenso darin wie Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen und Unternehmerinnen.

Doris Freer war nun selbst in der Bezirksvertretung zu Gast, um etwas zu den Frauen zu erzählen – so war es jedenfalls der Wunsch der Grünen und anderer Bezirksvertreter. Als Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka ihr das Wort erteilte, platzte Tacke der Kragen. Er ging. Nach rund zehn Minuten, als das Thema abgehandelt war, betrat er wieder den Raum 300 im Rathaus.

Es liege nicht am Frauen-Thema, versicherte er auf Nachfrage der WAZ, sondern daran, dass er sich nicht von den kleinen Parteien die Tagesordnung diktieren lassen wolle. Das ist schlicht ein Affront und fällt in die Kategorie „Kindergartenverhalten.“ Zur Demokratie gehört, auch den Meinungen und Themen anderer zuzuhören.