Duisburg. Viele Jahre dauerte es, bis sich Ella und Katrin ihre Liebe gestanden. Schon in der Grundschule fing alles an. Jetzt gibt es sogar einen Song.

„Hätte ich mich nicht vor vier Jahren geoutet und meine Geschichte erzählt, hätte ich die Liebe wahrscheinlich mit ins Grab genommen.“ Ella Holst wirkt glücklich und erleichtert. Nachdem sie ihre filmreife Geschichte öffentlich gemacht hat, ist ihr leichter ums Herz. Ella verliebte sich als Grundschülerin in Katrin, konnte zunächst die Gefühle gar nicht einordnen und traute sich dann Jahre lang nicht, ihr die Liebe zu gestehen.

Die beiden spielten gemeinsam in einer Band, dann verloren sie sich aus den Augen, als Katrin ihren ersten Freund hatte. Ella war traurig und verzweifelt, schöpfte aber neue Hoffnung, als sie Katrins Bruder auf Facebook fand. Es sollte aber noch Jahre dauern, bis die passende Gelegenheit kam, um ihr die Liebe doch zu gestehen.

18 Paare wollen „Ehe für alle“

„Wir haben nur positive Resonanz bekommen. Keiner hat doofe Sprüche gemacht“, erzählt Ella Holst, die in ihrer Euphorie ihrer Herzdame Katrin ein Lied geschrieben hat. Es heißt „Never be alone“ und handelt davon, wie sie sich durchs Leben begleiten und gemeinsam stärker sind. „Das musste einfach mal raus.“ Mittlerweile stehen sie wieder auf der Bühne, haben beim Christopher Street Day gesungen und demnächst einen Auftritt bei „Essen Orginal“.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

„Never be alone“ steht dann natürlich auch auf der Setlist. Beide tragen inzwischen ein Tattoo am Ringfinger, ein Herzchen. Einen Ring gibt’s aber noch nicht. „Ich würde sie sofort heiraten, möchte ihr aber keinen Antrag machen, weil ich Angst hätte, sie einzuengen“, erklärt Katrin Romanski. Ausgeschlossen ist es allerdings nicht, dass sie sich irgendwann das Ja-Wort geben. Seit dem „Ehe für alle“-Gesetz haben sich beim Standesamt 14 gleichgeschlechtliche Paare gemeldet, die sich neu vermählen wollen. Vier weitere Paare wollen eine bestehende Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen.

„Ich habe echt gelitten“, blickt Ella Holst zurück. Ihre Botschaft: „Es lohnt sich, für die Liebe zu kämpfen.“