Duisburg. In das Raubtierhaus am Kaiserberg sind zwei kleine Löwinnen aus Frankreich eingezogen. Der Zoo hofft, dass sich die Drei aneinander gewöhnen
- In das Raubtierhaus am Kaiserberg sind jetzt zwei kleine Löwinnen aus Frankreich eingezogen
- Nach dem Tod von Löwendame Minra hofft der Zoo, dass sich die Drei gut aneinander gewöhnen
- Mit dem Nachwuchs dürfte es allerdings etwas dauern: die Löwinnen aus Frankreich sind noch sehr jung
Ob es eine charmante Ménage à trois wird, gar eine, die entzückende Früchte trägt, steht noch in den Sternen. Doch der erste Augenkontakt lässt hoffen, dass Tsavo, der leicht lädierte Jung-Löwe des Zoo Duisburg, durchaus von den beiden kleinen Französinnen aus Lisieux (Normandie) angetan ist, die in der vergangenen Woche ins Raubtierhaus am Kaiserberg eingezogen sind.
Das ist seitdem für die Besucher nicht mehr zugänglich. „Wir müssen den beiden Löwinnen erstmal Zeit geben, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen“, nennt Zoo-Kurator Volker Grün den Grund für Schließung des Hauses.
Reaktionen bislang positiv
„Im Moment sind die beiden noch ein wenig schüchtern. Die Gerüche und Geräusche hier, sind für sie ja völlig neu. Hinzu kommen andere Pfleger, und natürlich Tsavo. Bisher kannten sie ja nur ihren Papa“, erklärt Grün.
Deshalb ist auch schwer vorauszusagen, ob Masindi und Manyara, wie die beiden heißen, mit Tsavo zurechtkommen. Riechen können sie ihn wohl ganz gut, wie Grün bestätigt: „Die Reaktionen am Trenngitter waren bislang sehr positiv.“
Das hatten die Zoo-Mitarbeiter engmaschiger gestaltet, nachdem die alte inzwischen verstorbene Löwendame Minra dem Neuzugang Tsavo kurz nach dessen Ankunft im Oktober 2016 ein Ohr halb abgebissen und das andere angeknabbert hatte. Zudem hatte Minra dem Löwenmännchen ein so tiefe Wunde am Schwanz zugefügt, das der amputiert werden musste, um eine Blutvergiftung zu vermeiden.
„Nicht jeder Frau blind vertrauen!“
Solche Begegnungen zwischen Tsavo und den beiden neuen Löwinnen wollten die Zoo-Mitarbeiter natürlich von vorneherein vermeiden. Doch irgendwann steht die Zusammenführung der neuen Löwenfamilie natürlich an. Und das bedeutet auch, dass es wohl eine Art Auseinandersetzung geben wird, denn einer muss im Rudel das Sagen haben.
„Tsavo ist ja inzwischen gewachsen und stärker geworden. Außerdem war das für ihn eine Erfahrung, dass er nicht jeder Frau blind vertrauen darf“, sagt Volker Grün. Aber es sei nicht absehbar, ob die beiden Schwestern ihn als „Chef im Ring“ akzeptieren werden.
Keine Heiratsvermittler
Anfang nächster Woche dürfen Masindi und Manyara wohl das Außengehege erkunden, auf dem sich derzeit Tsavo noch alleine tummelt. „Man muss den beiden Löwinnen erstmal die Gelegenheit geben, die Außenanlage zu erkunden und sich damit vertraut zu machen, bevor wir alle drei zusammen nach draußen lassen“, erklärt Grün die Vorgehensweise. Der Kurator des Zoos ist dennoch optimistisch, dass die Besucher das Leo-Dreigestirn schon bald gemeinsam im Außengehege erleben können.
Mit dem Nachwuchs dürfte es allerdings länger dauern. Die beiden Löwinnen aus Frankreich, die der Zuchtbuchführer für den dreijährigen Tsavo ausgesucht hat, sind etwas jünger als er. In der Regel erreichen die großen Raubkatzen ihre Geschlechtsreife mit zwei bis drei Jahren. „Aber die beiden Weibchen sind noch ein bisschen jung“, sagt Volker Grün. „Erstmal möchten wir keine Jungtiere. Wir sind doch keine Kinder-Heiratsvermittler.“