Einen bunten Streifzug durch romantische Orgelwelten bot der Oberhausener Organist Christian Gerharz am letzten Abend der sommerlichen Orgelkonzerte. In der Hamborner Friedenskirche erklangen dabei auch Orgelbearbeitungen von Orchesterstücken Georges Bizets und Antonin Dvoraks.

Einen bunten Streifzug durch romantische Orgelwelten bot der Oberhausener Organist Christian Gerharz am letzten Abend der sommerlichen Orgelkonzerte. In der Hamborner Friedenskirche erklangen dabei auch Orgelbearbeitungen von Orchesterstücken Georges Bizets und Antonin Dvoraks.

Mit zwei Sätzen der Orgelsonate in d-Moll des Lichtensteiners Josef Rheinberger lässt Christian Gerharz schon zu Beginn imposante Orgelakkorde durch die Kirche schallen. Besonders schön gelingen dem Organisten die lyrisch melodiösen Sätze. Das trifft sowohl auf Rheinberger zu, als auch auf Felix Mendelssohn-Bartholdy, von dem die Sonate in c-Moll erklingt.

Eine ungewöhnliche Ergänzung zu der Sonate von Felix Mendelssohn-Bartholdy ist die Partita über das Lied „Morgenglanz der Ewigkeit“ von seinem entfernten Verwandten Arnold Mendelssohn. Der Spätromantiker nutzt die schöne Ausgangsmelodie für Variationen, die mal verspielt tänzeln, aber auch skurril tröten.

Einen programmatischen roten Faden besitzt dieser Konzertabend nicht, so dass Gerharz auch Orgelbearbeitungen bekannter Orchesterwerke spielt. Bei drei Ausschnitten aus Georges Bizets „L´arlesienne“-Suite funktioniert das nicht so richtig, weil die vielen Schattierungen des Orchesterklangs auf der Orgel nur begrenzt umsetzbar sind. Auch erhält Bizets folkloristische Komposition durch die Orgel eine sakrale Aura, die nicht passt.

Genau das Richtige für eine Kirchenorgel ist jedoch das Adagio aus Antonin Dvoraks Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Die Musik, in der sich der Tscheche von den Gesängen der Ureinwohner und der Weite der US-amerikanischen Landschaft inspirieren ließ, wird von Gerharz sehr stimmungsvoll umgesetzt.

Der gut gelaunte Abschluss des Konzertes sind schließlich drei Tänze des Hamburger Komponisten Andreas Wilscher. Der Charleston und der Foxtrott des Norddeutschen sind eine fröhlich-pfiffige Musik.

Insgesamt kann man die Friedenskirche nur beglückwünschen, dass in diesem Sommer Peter Stockschläder die Reihe der sommerlichen Orgelkonzerte konzipiert hat. Als herausragende Abende bleiben die Aufführung des Stummfilms „Der Glöckner von Notre Dame“ mit Orgelbegleitung durch Otto Mara Krämer und der Liederabend mit Sopranistin Evelyn Ziegler und Harfenistin Susana Feige in Erinnerung.