Duisburg. . Auf der alten Schachtanlage Friedrich-Thyssen 2/5 im Duisburger Norden soll auf 27 Hektar Brachfläche eine Gewerbepark im Grünen entstehen.
- Bis 1976 wurde auf der alten Schachtanlage Kohle gefördert. Sie war mal die größte des Ruhrgebiets
- Danach lag die große Fläche, die Thyssen-Krupp gehört, brach. Jetzt soll sie entwickelt werden
- Geplant sind vier Parzellen für Unternehmen, die von einen frei zugänglichen Park umgeben werden
Der geplante „Friedrich-Park“ mit Gewerbe- und Grünflächen auf der ehemaligen Schachtanlage Friedrich Thyssen 2/5 zwischen Fahrn und Marxloh kommt voran: Die Stadt startet jetzt das Bebauungsplanverfahren.
Auf der ehemaligen Schachtanlage wurde bis 1976 Kohle gefördert, seitdem liegt sie brach. Das Gelände gehört Thyssen-Krupp. Im Herbst 2016 hatten das Stahlunternehmen und die Stadt angekündigt, das Gelände gemeinsam zu entwickeln. Dazu verkauft Thyssen-Krupp die Fläche an die Stadt.
Der Rat der Stadt wird sich nun Ende September mit der Aufstellung eines Bebauungsplans befassen. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, den ersten Teilabschnitt der Süd-West-Querspange Hamborn/Walsum zu realisieren, weitere Gewerbeflächen zu erschließen und neue Naherholungsflächen für den Duisburger Norden zu entwickeln“, erklärt Oberbürgermeister Sören Link. Das Planungsverfahren stehe an erster Stelle aller Planungsvorhaben im Stadtnorden, „damit kann es jetzt zügig weitergehen“.
Die Planungen für das etwa 27 Hektar große Grundstück, die gemeinschaftlich von Thyssen-Krupp und der Stadt betrieben werden, sehen vor, ein etwa zehn Hektar großes grünes Areal als öffentlich zugängliche Fläche zu entwickeln. Im Planungsverfahren soll die konkrete Ausgestaltung der Grün- und Spielflächen erarbeitet werden. Daran sollen dann auch die Bürger mitwirken, kündigt die Stadt an.
Gewerbebetriebe sollen sich ansiedeln
Im zentralen Teil des Geländes nördlich der Merkez-Moschee entsteht aufs sechs Hektar eine Gewerbefläche. Dort sollen mit Hilfe der Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Gewerbebetriebe angesiedelt werden, und zwar kleinere und mittlere, nicht störbelastende Unternehmen. Um vier angedachte Firmenparzellen herum sollen Grün- und Parkflächen angelegt werden. Am südlichen Rand wird ein bewachsener Wall aufgehäuft. Fuß- und Radwege sollen durch den Friedrich-Park und die Wohnquartiere miteinander verbinden.
Nachhaltige Verkehrsentlastungen für die Anwohner erhofft sich die Stadt vom ersten Bauabschnitt der Querspange von der Autobahn A 59 bis zur Weseler Straße, die in ein bis zwei weiteren Teilstücken bis nach Walsum weiter geführt werden soll. Dort entwickelt Duisport auf dem Gelände des geschlossenen Papierwerks Logport VI.
>>SCHACHTGERÜST ALS INDUSTRIEDENKMAL
Die Zeche Friedrich Thyssen, benannt nach dem Vater des Industriellen August Thyssen, ging hervor aus der Gewerkschaft Deutscher Kaiser. Sie war zeitweise die größte Zeche im Ruhrgebiet. Der Schacht 2/5 wurde von 1896 bis 1976 betrieben. In dieser Zeit wurden über 91 Millionen Tonnen Kohle gefördert.
Von den Schachtanlagen ist fast nichts mehr erhalten. Lediglich das Schachtgerüst Friedrich Thyssen 6 ist als Industriedenkmal noch übrig geblieben.