Sommerzeit, nachrichtenarme Schlafenszeit?!

Sommerzeit, nachrichtenarme Schlafenszeit?!

Da werden dann schon mal kuriose Banalitäten zu Ersatz-Aufregerthemen erklärt: So konnte man kürzlich aus unserem eidgenössischen Nachbarland die Mitteilung lesen, dass ein Soldat einer Musik-Kompanie deshalb eine Geldstrafe zahlen musste, weil der Übetäter mit seiner Trommel einen Takt zu spät auf die Pauke gehauen hatte und die Kulturnation aus dem Takt brachte; in Zürich waren die von der Stadt aufgestellten Sonnenschirme bereits nach wenigen Tagen defekt - ein Aufschrei ging durch die Bergnation.

Aber auch aus unseren Breiten erfahren wir jetzt zur nachrichtenarmen Sommerzeit, dass eine 59-jährige Frau in Essen von einem Busfahrer aus dem Bus komplimentiert wurde, weil sie im Fahrzeug ein Rosinenbrötchen verzehrt hatte. Menschenskinder, wir haben Probleme! Soziologen nennen das „First-world-problems“. Vorgänge, die nur in einer reichen satten Gesellschaft als Probleme betrachtet werden.

Auch die aktuellen Nachrichten aus Duisburg lesen sich harmlos und beruhigend, doch unter der Oberfläche schlummert dann mehr.

Was hatten wir zur bieten, an Schlagzeilen in dieser Woche? „Mafiamorde vor zehn Jahren!“ Jetzt ist wieder alles ruhig, keine Gewalttaten mehr, Gott sei Dank. Doch leider, so berichtet das LKA sind in Duisburg und am Niederrhein etwa 60 bis 70 Angehörige der kalabrischen Mafia-Organisation ‘Ndrangheta überaus aktiv. In ganz NRW sollen es sogar gut 100 Mafia-Akteure seien, die ihren kriminellen Geschäften intensiver nachgehen denn je. Sehr beunruhigend. Tröstlich, dass sie bei 600 Kripo-Spezialisten aus 17 NRW-Polizeipräsidien fest im Visier sind.

„Das Restaurant Inside im Casino hat den Betrieb eingestellt!“ Schade, der Gastro-Standort Duisburg verliert damit eine gute Adresse. Dennoch, so erklärt die Westspiel, sei die Duisburger Spielbank die erfolgreichste von ganz Deutschland. Uns Duisburgern nützt dies nichts. Leider, denn der jährlichen Spielbankabgabe von 5,3 Millionen Euro, die die Stadt mal langfristig sanieren sollte, stehen jährlich horrende Betriebskosten für das City-Palais und die zweimal gebaute Mercatorhalle gegenüber.

„Die A40-Brücke ist wieder offen.“ Na, wenn das keine gute Nachricht war! Fragt sich halt nur, wann der nächste Riss uns wieder ausbremst. Ja, so können selbst harmlose „Sommerferien-Nachrichten“ aus einer geordneten Stadtgesellschaft die schläfrige Sommerruhe trüben. Unser Tipp: Trotzdem cool bleiben!