Duisburg. Die Schweißarbeiten an der A40-Brücke sollen bis 17. August abgeschlossen sein. Zu schwere Laster sollen durch eine Waage aussortiert werden.

Noch bis Donnerstag in einer Woche müssen sich die Autofahrer rund um Duisburg in Geduld üben. Am 17. August ab 5 Uhr soll die Vollsperrung der A40-Rheinbrücke Neuenkamp wieder freigegeben werden. Das verkündete Verkehrsminister Hendrik Wüst bei einem Informationsgespräch am Mittwochmorgen in Duisburg. Dann seien die umfangreichen Reparaturarbeiten voraussichtlich abgeschlossen. "Nach der Freigabe können Autos und Lkw wieder auf zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung die Brücke passieren", so Wüst.

Der Verkehrsminister kündigte an, ähnlich wie bei der ebenfalls ramponierten Leverkusener Rheinbrücke eine Waage und eine Sperranlage für überladene Lastwagen installieren zu lassen. Während sich die Leverkusener Schranken vor Fahrzeugen schließen, die ein Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen haben, sprach Wüst in Duisburg lediglich von "rechtswidrig überladenen Lkw", die vor der Brücke gestoppt und abgeleitet werden sollten.

Neubau der A40 bei Duisburg ist frühestens 2026 fertig

Die marode Brücke Neuenkamp auf der Autobahn 40 bei Duisburg ist seit einer Woche wegen eines Risses in der Seilverankerung in beide Richtungen für Autos und Lastwagen dicht. Wegen der Sperrung der wichtigen Ost-West-Verbindung müssen Pendler und Lastwagenfahrer Umwege und kilometerlange Staus in Kauf nehmen.

Die 777 Meter lange Brücke wurde 1970 für bis zu 30.000 Autos am Tag gebaut. Die Belastung durch inzwischen täglich 100.000 Fahrzeuge - davon 10.000 Lastwagen - habe das Bauwerk marode gemacht. Fahrbahn und Querträger mussten in den vergangenen Jahren wiederholt repariert werden.

Zwar drohe kein Einsturz, aber man könne die Brücke nicht mehr lange für den Verkehr halten, sagte ein Sprecher von Straßenbau NRW. Es ist auch bereits ein Neubau geplant. Der wird nach Angaben der von Bund und Ländern getragenen Projektgesellschaft Deges frühestens 2026 fertiggestellt.

Klare Forderungen von Oberbürgermeister Sören Link

Oberbürgermeister Sören Link hat anlässlich des Krisengipfels klare Forderungen erhoben: „Für den Logistikstandort Duisburg ist ein funktionierendes Straßennetz unerlässlich. Ich erwarte von der Landesregierung eine klare und verlässliche Aussage, wann und wie die Brücke wieder zur Verfügung steht. Wir brauchen sowohl für die Pendler als auch für die Unternehmen in der Stadt Planungssicherheit“, so Link.

„Wir brauchen außerdem eine weiträumige und leicht verständliche Umleitung für den LKW-Durchgangsverkehr, damit dieser nicht zusätzlich den innerstädtischen Verkehr belastet." Schon im europäischen Ausland könne um Duisburg herum gelotst werden. Nur noch solche LKW müssten die Autobahn verlassen dürfen, deren definiertes Ziel im Duisburger Stadtgebiet liege. "Ich erwarte außerdem eine maximale Beschleunigung der erforderlichen Arbeiten zum Neubau der Autobahnbrücke. Nur so kann der Verkehrskollaps verhindert werden.“

(aka/mit dpa)