Duisburg. . In einem Workshop im Theater am Marientor wurde an der Geschichte gefeilt. Wolfgang Petry kam für einen Tag vorbei. Premiere ist im Februar 2018.

  • Im Februar 2018 soll das Musical „Wahnsinn“ im Theater am Marientor Premiere feiern
  • Es basiert auf dem Leben von Wolfgang Petry. Neben den größten Hits gibt’s auch musical-taugliche Lieder
  • In einem zwölftägigen Workshop nahm die Handlung Form an. Wolfgang Petry kam als Gast vorbei

Schlager und Musical scheinen zwei Welten zu sein, die überhaupt nicht zusammenpassen, aber im Theater am Marientor soll bald das Gegenteil beweisen werden. Im Februar feiert dort das Musical „Wahnsinn“ mit den Liedern von Wolfgang Petry Weltpremiere. Momentan ist das Stück aber noch in der Entstehungsphase. Bei einem zwölftägigen Workshop im Theater am Marientor lernen Regisseur, Autoren, Musiker und Darsteller einzelne Charaktere der Geschichte besser kennen und probieren verschiedene Choreografien aus.

Das Publikum kann sich auf die größten Hits nahe am Original freuen, aber auch auf neu arrangierte Versionen.
Das Publikum kann sich auf die größten Hits nahe am Original freuen, aber auch auf neu arrangierte Versionen. © Fabian Strauch

„Das Spannende ist, dass Petrys Lieder eben nicht nur diesen Party-Charakter haben können. Wir spielen zum Beispiel auch einige seiner Songs als Balladen und dann hört man ganz anders auf den Text“, kündigt der Regisseur des Stückes, Gil Mehmert, an, der auch schon Regie bei dem Musical „Das Wunder von Bern“ führte. Viele der Lieder im Petry-Musical werden als Duett oder im Ensemble gesungen – dadurch verändere sich der Sinn der einzelnen Zeilen. Die Musiker haben etwa die Hälfte von Petrys Liedern musicaltauglicher gemacht. „Wir wollen, dass die Petry-Fans die großen Hits so hören, wie sie sie kennen, aber wir wollen die Zuhörer auch überraschen“, sagt Music-Supervisor Sebastian de Domenico, der unter anderem bei den Produktionen „Mamma Mia“ und „Wicked“ mitgearbeitet hat.

Cello kommt auch zum Zuge

Auch die Band wird nicht genauso aufgestellt sein wie bei Petrys früheren Konzerten. Zwar spielen bei dem Workshop bisher nur Schlagzeug, Gitarren, Bass und Keyboard, aber dabei soll es nicht bleiben. Ein Cello und ein weiteres Instrument, das bei Petry so nicht zu hören war, sollen noch dazukommen. Auf das zweite Instrument haben sich die Verantwortlichen noch nicht geeinigt, vielleicht ein Saxophon, eine Flöte oder noch ein Streicher.

Auch interessant

Mit den neuen Instrumenten wollen wir die Songs, die wir nicht im Original behalten, noch weiter in die Musicalrichtung entwickeln und mehr Klangfarben nutzen als es in einer klassischen Rockband möglich ist“, begründet Sebastian de Domenico die veränderte Instrumentenauswahl. Die Band wird bei den Aufführungen auf der Bühne spielen und gleichzeitig Teil der Kulisse sein.

Als sich Wolfgang Petry ankündigte, waren die Darsteller alle aufgeregt - dazu gab’s aber keinen Anlass: Petry war begeistert.
Als sich Wolfgang Petry ankündigte, waren die Darsteller alle aufgeregt - dazu gab’s aber keinen Anlass: Petry war begeistert. © Fabian Strauch

Da Petry in seinen Liedern über die Liebe und Beziehungen singt, wird dieses Thema auch im Stück behandelt werden. Es geht um vier Pärchen, die verschiedene Beziehungs-Krisen durchleben. Einige Charaktere, etwa Gianna oder Jessica, sind nach Petrys Liedern benannt. „Das Besondere ist, dass das Musical die Zuschauer bei ihren Problemen zu Hause abholt. Das Stück spielt nicht am Broadway oder im Hinterzimmer eines Theaters, sondern im Alltag der Leute“, sagt Gil Mehmert.

Petry selbst ist überwältigt

Auch wenn in dem Stück nicht Wolfgang Petrys Lebensgeschichte behandelt wird, werden einige Parallelen gezogen werden. So sollen zum Beispiel Freundschaftsbänder eine Rolle spielen und so könne man auch in der Figur eines jungen Rock-Musikers ein bisschen Petry wiedererkennen. Der 65-jährige Schlagersänger selbst tritt nicht bei dem Musical auf. Petry war aber an einem Workshop-Tag vor Ort, um sich einen Eindruck von dem Stück zu machen. „Wir waren vorher natürlich alle sehr aufgeregt, ob ihm das Stück gefällt. Ich habe ihn dann lachen sehen, ich habe ihn mit offener Kinnlade staunen sehen und ich habe ihn auch ein bisschen weinen sehen“, sagt einer der Autoren des Stücks, Heiko Wohlgemuth. „Also ich kann guten Gewissens sagen, dass er überwältigt war.“

Karten sichern für die Aufführungen

Vom 21. Februar bis zum 29. April wird das Musical im Theater am Marientor aufgeführt. Zuvor gibt’s noch zahlreiche andere Produktionen zu sehen. Mehr Infos zum Stück „Wahnsinn“ gibt es auf www.theater-am-marientor.de. Wer Eintrittskarten ordern will: Tickets gibt’s ab 27,90 Euro.