Duisburg. . Erbschaft in Höhe von 1,7 Millionen Euro einer bereits im Jahr 2013 verstorbenen Seniorin aus Marxloh reicht für Umzug und Neubau nicht aus.

  • Eine 2013 verstorbene Marxloherin hat der Stadt Duisburg 1,7 Millionen Euro fürs Tierheim vererbt
  • Mit dem Geld will der Betreiber-Verein den Umbau einiger Tierheim-Gebäude finanzieren
  • Diese stammen teils noch aus den 60er Jahren, als das Tierheim an der Lehmstraße eröffnet wurde

Das Duisburger Tierschutzzentrum will zeitnah Teile seiner Anlage an der Lehmstraße in Neuenkamp erneuern. Möglich ist dies durch eine Erbschaft in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Diese Summe hatte eine im Jahr 2013 verstorbene Seniorin aus Marxloh vermacht, die als bekennender Katzenfan galt und im Tierheim bekannt war (wir berichteten). Das Geld geht nicht direkt an die Einrichtung, sondern an die Stadt Duisburg, soll aber vollständig dem Tierheim zugute kommen. Das berichteten Wolfgang Nerlich und Harald Lück. Beide sind Vorstandsmitglieder im Verein Tierschutzzentrum, der das Tierheim seit 2002 für die Stadt Duisburg betreibt.

Das Tierschutzzentrum Duisburg bietet im Schnitt zwischen 100 und 120 Katzen ein Zuhause.
Das Tierschutzzentrum Duisburg bietet im Schnitt zwischen 100 und 120 Katzen ein Zuhause. © Fabian Strauch

Als die Vereinsmitglieder die Höhe der Erbschaftssumme erfuhren, habe zunächst „große Euphorie geherrscht“, verrät Nerlich. „In unseren Träumen hatten wir uns schon einen Umzug plus Neubau ausgemalt. Aber ein Blick auf die Kosten von solchen Projekten in Tierheimen anderer Städte hat uns schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.“ Mit den 1,7 Millionen Euro, so Nerlich, könne man etwa ein Drittel der Gebäude erneuern. Diese stammen zum Großteil noch aus den 60er Jahren, als das Tierheim dort eröffnet wurde.

Graf-Thomassen nicht mehr Leiterin des Tierheims

Wann der Umbau beginnt, steht laut dem Vorstand noch nicht fest. „Wir sind noch ganz am Anfang. Bauherr wird auf jeden Fall die Stadt sein“, so das Vorstands-Duo. „Wir können aber all unsere Wünsche äußern und sind für das Bauprojekt auch beratend tätig.“ Am Standort werde man definitiv festhalten. „Er hat sich mit seiner zentralen Lage etabliert“, sagt Lück.

Zudem wurde Daniel May vorgestellt. Der 34-jährige Marxloher ist derzeit kommissarischer Leiter des Tierheims und soll zeitnah die Nachfolge seiner Vorgängerin Bärbel Graf-Thomassen antreten. Die Gründe für die Trennung mit ihr wollte Nerlich nicht nennen. Einziges offizielles Statement: „Wir haben entschieden, dass sich unsere Wege trennen.“ May arbeitet seit sieben Jahren im Tierschutzzentrum. Er kenne das Team gut und fühle sich bereit für diesen Karriereschritt. Zuvor war er als Versicherungskaufmann aktiv.