Duisburg. . Rund 100 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, nachdem die Duisburger Feuerwehr Mängel beim Brandschutz festgestellt hatte.
- Rund 100 Menschen mussten im Duisburger Stadtteil Meiderich ihre Wohnungen verlassen
- Bei Kontrollen der Feuerwehr wurden bei drei Gebäuden Brandschutzmängel festgestellt
- Verbindungsschächte waren nach Bauarbeiten nicht mehr ordnungsgemäß verschlossen worden
Bei einer turnusmäßigen Hochaus-Feuerwehrübung an Gebäuden an der Wetzlarer Straße im Hagenshof in Meiderich haben Einsatzkräfte der Feuerwehr bei mehreren Häusern schwere bauliche Mängel festgestellt. 22 Wohnungen wurden geräumt, rund 100 Bewohner mussten in andere Wohnungen ziehen.
Bei Begehung der Gebäude durch städtische Mitarbeiter von Bauordnung, Feuerwehr und Amt für Soziales und Wohnen habe sich der Eindruck der Feuerwehr bestätigt, teilte die Stadt mit. So wurde festgestellt, dass der Hauptversorgungsschacht der Wohnungen sowie die Versorgungsschächte der Badezimmer aufgrund einer Baumaßnahme geöffnet, aber im Anschluss nicht mehr fachgerecht verschlossen wurden.
Offene Kellerräume und Brandrisiken in den Fluren
Die Folge: „Übereinander liegende Wohneinheiten sind seither nahtlos miteinander verbunden, so dass im Brandfall mit einem Rauch- und Feuerüberschlag zu rechnen wäre“, so teilte es die Stadt mit. Weiterhin seien offene Kellerräume und Brandrisiken in den Fluren festgestellt worden.
Löschmaßnahmen durch Bewohner waren wären nach Einschätzung der Fachleute im Ernstfall „kaum möglich“ gewesen: Sämtliche Feuerlöscher im Keller waren unzugänglich. Zudem habe sich herausgestellt, dass auch die Löschwassereinspeisungen nicht erreichbar waren.
Stadt stellte Ersatz-Wohnraum zur Verfügung
Insgesamt wurde vier mehrgeschossige Häuser überprüft. Drei davon wurden anschließend geräumt. Eines der von der Feuerwehr kontrollierten Häuser ist derzeit nach städtischen Angaben nur im Erdgeschoss bewohnt. Die potenziell gefährlichen Versorgungsschächte befänden sich aber nur in den oberen Etagen.
„Die Stadt Duisburg hat für die Familien umgehend alternativen Wohnraum bereitgestellt“, teilte die Stadt gestern mit. Zwölf der insgesamt 22 von der kurzfristigen Räumung betroffenen Wohnungen waren durch die Stadtverwaltung mit Flüchtlingen belegt.
Eigentümer muss Mängel beseitigen
Bewohnt werden dürfen die bereits am vergangenen Freitag und Montag geräumten Wohnungen zunächst nicht mehr. Nach Auskunft der Stadt muss der Hauseigentümer erst die festgestellten Brandschutz-Mängel beseitigen.
Nach dem Brand eines Hochhauses in London mit Dutzenden von Toten war vor drei Wochen bereits in Wuppertal wegen akuten Mängeln beim Brandschutz ein Hochhaus geräumt worden. Es ist inzwischen soweit saniert, dass es wieder bezogen werden kann.