Altstadt. . Duisburg hat schon lauschigere Sommerabende erlebt. In Decken gekuschelt und mit Kapuzen vor Wind geschützt, hocken die Besucher der Stummfilm-Vorführung auf ihren mitgebrachten Stühlen. Etwa 25 Filmfans haben sich gegen die Eröffnungsveranstaltung des Sommerkinos im Landschaftspark entschieden und sehen sich stattdessen lieber „Das Cabinet de Dr. Caligari“ auf dem „Knüllermarkt“-Parkplatz an.
Duisburg hat schon lauschigere Sommerabende erlebt. In Decken gekuschelt und mit Kapuzen vor Wind geschützt, hocken die Besucher der Stummfilm-Vorführung auf ihren mitgebrachten Stühlen. Etwa 25 Filmfans haben sich gegen die Eröffnungsveranstaltung des Sommerkinos im Landschaftspark entschieden und sehen sich stattdessen lieber „Das Cabinet de Dr. Caligari“ auf dem „Knüllermarkt“-Parkplatz an.
Der 20er-Jahre-Streifen wurde auf eine Häuserwand projiziert und mit Live-Musik der beiden Komponisten von „Interzone Perceptible“ untermalt.
Gegen 22 Uhr flimmern die sepia-farbigen Bilder über die Hauswand. Der Film von Robert Wiene erzählt die Geschichte des wahnsinnigen Dr. Caligari, der mit Hilfe eines Schlafwandlers namens Cesare eine kleine norddeutsche Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Tagsüber präsentiert Caligari den an einer merkwürdigen, tranceartigen Krankheit leidenden Cesare auf dem Jahrmarkt. Dort sagt der hochgewachsene, dürre und blasse Schlafwandler den Schaulustigen die Zukunft voraus.
Des Nachts aber schleicht dieser Sklave Caligaris durch die Stadt und begeht unter dem Einfluß seines Herrn furchtbare Morde. Zwischendurch wird zu den unterschiedlichen Akten der Geschichte übergeleitet. Für die Effekte, die die Zuschauer zusammenzucken lassen, sorgen die Musiker Sven Hermann und Matthias Hettmer.
Fortsetzung im September
Die beiden Komponisten kennen sich seit dem Studium an der Folkwang-Hochschule und haben gemeinsam die Musik entwickelt. Im Transporter liegen dutzende Kabel. Sie führen zu Verzerrern und Soundgeräten. Improvisiert ist nichts, für die mal sphärischen und dann wieder furchteinflößenden Klänge, gibt’s eine Partitur. „Mickey Mousing gibt es bei uns nicht. Wir versuchen die Gefühle und Gedanken, die die Protagonisten haben könnten, hörbar zu machen“, erklärt Sven Hartmann. Den beiden Besuchern Lisa Sander und Sven Busch gefällt der Abend: „Den Film kannten wir noch nicht. Es war echt toll.“
Am 13. September gibt’s eine weitere Gelegenheit, einen Stummfilm in der Altstatdt zu sehen, ebenfalls begleitet von „Interzone Perceptible“. Dann läuft die „Hintertreppe“. Das ist ein Kammerspiel, das sich um die Themen Liebe und Beziehung dreht. Am Ende gibt’s viele Tote. „Wir freuen uns, dass immerhin 25 Personen gekommen sind und hoffen, dass es beim nächsten Mal mehr werden“, erklärt Francesco Mannarino, einer der beiden Altstadtmanager.
„Wir wollen die Altstadt langfristig beleben“, erklärt er. Unterstützt werden Ideen, die von Bürgern an das Quartiersbüro herangetragen werden. Auch der Stummfilm-Abend war ein solcher Vorschlag.