. Ein Zusammenschluss zur rechten Zeit: Am Donnerstag sind die acht TKS-Betriebsräte von der “Alternative“ zur IG Metall übergetreten.

  • Am Donnerstag sind die acht TKS-Betriebsräte von der “Alternative“ zur IG Metall übergetreten
  • IGM: „Angesichts harter Nachrichten aus der Konzernzentrale ein Zusammenschluss zur rechten Zeit“
  • Es sei das richtige Signal, jetzt mit gestärkter gewerkschaftlicher Einheit vor den Arbeitgeber zu treten

Ein gewerkschaftlicher Zusammenschluss gerade zur rechten Zeit: Wenige Tage nach höchst beunruhigenden Nachrichten aus der Essener Konzernzentrale für die Beschäftigten von Thyssen-Krupp und zehn Monate vor der nächsten Betriebsratswahl sind am Donnerstag die acht Betriebsräte von TKS, die seit 19 Jahren unter dem Namen „die Alternative“ unter dem Dach der Dienstleistunsgewerkschaft Verdi agierten, jetzt zur IG Metall übergewechselt.

Thomas Kennel, 2. Bevollmächtigter der IG Metall in Duisburg, äußerte am Donnerstag im Brauhaus Mattlerhof seine „große Freude und tiefe Genugtuung“, dass mit der Mannschaft um Klaus Mitzkat und Dieter Kroll zusätzliche „Menschen von erheblicher Qualität“ zur IG Metall kommen, die in der Belegschaft von TKS über „einen exzellenten Ruf“ verfügen.

Im Jahr 1998 hatten sich diese bei einer Betriebsratswahl (mit Persönlichkeitswahl) als eine offenbar gewünschte und nachgefragte Alternative zur dominierenden IG Metall präsentiert und im Bereich Angestellten in der Verwaltung gleich jede Menge Mandate in der Arbeitnehmervertretung errungen.

Seitdem wurden sie immer wieder gewählt. Doch mittlerweile, so sagt Mitzkat, habe sich die Betriebsratsarbeit verändert, seien zudem alte Gräben zugeschüttet und Verwerfungen nicht mehr relevant. Gleichzeitig hätten Stahlarbeiter bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die eine sehr gute Arbeit mache, dort aber letztlich keine Heimat. Stahl und Verdi würden nicht zusammenpassen. Deswegen und weil aktuell sehr harte Zeiten herrschen im Stahl, sei es wichtig und richtig die Kräfte zu bündeln.

Der Industriekonzern Thyssen-Krupp will nach jüngsten Mitteilungen offenbar in den kommenden drei Jahren 2000 bis 2500 Stellen in der Verwaltung abbauen. Die Hälfte davon entfalle auf Deutschland, erklärte Thyssen-Krupp am vergangenen Dienstag zur Überraschung und zum Schrecken der Belegschaft und des Betriebsrates.

Deswegen, so erklärten am Donerstag auch Günter Back, Vorsitzender des TKS-Betriebsrates, und sein Stellvertreter Tekin Nasikkol, sei es jetzt „das richtige Signal, dass der Betriebsrat mit einer gestärkten gewerkschaftlichen Einheit vor den Arbeitgeber tritt“. Die Art und Weise und die Größenordnung der neusten Forderung müsse man als „konfuse, versuchte Not-OP für Schlechtleistung im Management“ betrachten. Dies werde man aber nicht mit sich machen lassen.