Die Mädchen mit schicken Kleidern, die Jungs in Schlips und Kragen: Ihren erfolgreichen Abschluss feierte der 6. Jahrgang des Aletta-Haniel-Programms. Drei Jahre lang profitierten die 25 Schüler der gleichnamigen Ruhrorter Gesamtschule von der individuellen Förderung durch das von der Haniel-Stiftung finanzierte Projekt.
Die Mädchen mit schicken Kleidern, die Jungs in Schlips und Kragen: Ihren erfolgreichen Abschluss feierte der 6. Jahrgang des Aletta-Haniel-Programms. Drei Jahre lang profitierten die 25 Schüler der gleichnamigen Ruhrorter Gesamtschule von der individuellen Förderung durch das von der Haniel-Stiftung finanzierte Projekt.
Alljährlich werden 25 Mädchen und Jungen aus der 8. Klasse aufgenommen, deren erfolgreicher Schulabschluss in Gefahr ist. Die Bilanz kann sich einmal mehr sehen lassen: 13 Schüler haben drei Jahre später die Qualifikation für die Oberstufe geschafft, sechs Schüler brachten es zum Hauptschulabschluss, acht haben einen Ausbildungsplatz gefunden. „Niemand ist ohne Abschluss geblieben“, freuen sich Schewa van Uden und Tirapong Schier vom kommunalen Integrationszentrum (KI). Sie fungieren als pädagogische Leiter für die Haniel-Stiftung.
Genau hinsehen, Probleme der Kinder erkennen und bearbeiten, gezielt fördern, Potenziale und Talente erkennen, Praktika vermitteln – das sind ihre Aufgaben. Mittlerweile bauen sie auf ein breites Netzwerk von Partnern aus der Wirtschaft, die gern Plätze für die Schüler zur Verfügung stellen. „Sie können sich darauf verlassen, dass wir genau hinsehen, wen wir wohin schicken“, erklärt Schewa van Uden.
Längst stehen die Schüler Schlange zur Aufnahme ins Programm, berichtet Jasmin Buchowski, an der Ruhrorter Gesamtschule zuständig für die 8. bis 10. Klasse. „Am Anfang war das unangenehm, dass man gefördert wird und Freizeit opfern muss“, so die Lehrerin, „aber längst gehen nicht die ins Programm, die müssen, sondern jene, die wollen“.
Die Unterstützung sei auch für die Schule „ein Gewinn und ein großer Segen“, sagt Buchowski, „für die Kinder ist es eine Lebensbegleitung, die wir als Schule nicht leisten können.“
Das Aletta-Haniel-Programm schafft Vorbilder. Schüler, die erfolgreich aufs Gleis gesetzt wurden, nun eine Ausbildung machen, studieren und ihre Geschichte erzählen. „Eine Familie haben wir, aus der drei Kinder das Programm erfolgreich absolviert haben“, berichtet Tirapong Schier, „wir sind für die Schüler wie der große Bruder und die große Schwester, müssen aber ein Gleichgewicht aus Nähe und Distanz halten“.
„Das Programm ist sehr effizient“, lobt Dr. Rupert Antes das Programm. Überregionale Resonanz der Erfolge, über die jüngst auch der ZDF-„Länderspiegel“ berichtete, „hilft uns sehr“, sagt der Geschäftsführer der Haniel-Stiftung. Bislang füllt die Zuwendung eines Mitglieds der Haniel-Familie alljährlich einen Sondertopf, um Personal- und Sachkosten in Höhe von rund 145 000 Euro pro Jahr zu bestreiten. Eine externe, private Stiftung, habe nun eine Million Euro gespendet. „Damit wollen wir einen Fonds aufbauen, der das Projekt langfristig trägt“, kündigt Dr. Rupert Antes an.