Duisburg-Mitte. . Beim neuen Nahverkehrskonzept, das am Donnerstag in der Bezirksvertretung vorgestellt wird, würde Wanheimerort zu den Verlierern gehören.
Die Stadt will künftig mehr Straßenbahnlinien einsetzen – so steht es im neuem Nahverkehrsplan, über den die Bezirksvertreter in ihrer Sitzung am 29. Juni beraten. Auf 180 Seiten wird beschrieben, wie die Verkehrsplaner künftig erreichen wollen, dass mehr Duisburger den Öffentlichen Personen- Nahverkehr nutzen – und welche Auswirkungen die neuen Linienführungen haben. Bisher ist die Innenstadt gut angebunden - und das wird auch so bleiben, schließlich kreuzen zahlreiche Linien den Hauptbahnhof. Eine Übersicht, was sich im Bezirk Mitte verändern soll.
Die Straßenbahn
Der Straßenbahnverkehr soll ausgeweitet werden. In dem Konzept heißt es: „Der besonders nachfragestarke Buslinienabschnitt zwischen Innenstadt und Universität besitzt Potenzial für eine neue Straßenbahn.“ Arbeitstitel lautet „90X“. Das bedeutet, dass die neue Linie entweder Teil der heutigen 901 werden könnte oder komplett neu konzipiert wird. Die neue Linie würde an der Lotharstraße beginnen und zur Mülheimer Straße führen.
Ab der Mülheimer Straße soll sie auf der Trasse der heutigen Linie 901 bis zum „Landesarchiv“ geführt werden und entlang der Schifferstraße den Holz- und Innenhafen erschließen. Dazu müsste unter anderem eine Wendeschleife unterhalb der Autobahnbrücke gebaut werden. Zwei Gleise müssten neu errichtet werden. Kostenpunkt für den Bereich Innenhafen: 25,5 Millionen Euro. An der Universität müssten ebenfalls neue Gleise verlegt und eine Kehranlage gebaut werden. Die kostet weitere neun Millionen Euro.
Bahnfahrt über den Rhein
Unter dem Titel „Duisburg über den Rhein“ soll in Richtung Westen eine neue Straßenbahnlinie eingerichtet werden, die von der Pauluskirche in Hochfeld nach Rheinhausen zum Markt fahren soll. Für die vier Kilometer lange Strecke veranschlagen die Planer 60 Millionen Euro, ohne Brückenneubau. „Bessere Realisierungs-Chancen hat sicherlich das Stück zwischen Universität und Innenstadt. Aber künftig werden nur noch Maßnahmen gefördert, die auch in ein Nahverkehrskonzept aufgenommen wurden“, erklärt Ralf Zigan, Leiter des Sachgebiets „Strategische Mobilitätsplanung“.
Der Busverkehr
„Auf den Bezirk Mitte entfallen die meisten Fahrkilometer. Das ist jetzt so und wird auch so bleiben“, betont Ralf Zigan. Gleichwohl gebe es an einigen Stellen Verschiebungen. Die Schnellbus-Linien betreffen die Stadtmitte kaum. Der SB 10 und der SB 30 kommen aus Moers und halten am Hauptbahnhof. Wichtiger ist der Schnellbus 40 für die Duisburger Verkehrsbeziehungen, der Walsum mit der Innenstadt verbindet, aber in Stadtmitte auch nur am Hauptbahnhof hält.
Die größte Neuerung ist die Einführung einer Ringlinie, die im Bezirk Mitte die Stadtteile Duissern, Neudorf, Hochfeld und die südliche Altstadt ohne Umstieg verbinden soll. Die SPD will allerdings den Antrag stellen, auch Wanheimerort mit anzubinden. „Durch einen Quartierbus der den Stadtbezirk Mitte verbindet, würden sich die Stadtteilmärkte Hochfeld und Wanheimerort durch eine gute Erreichbarkeit ergänzen. Ebenfalls möchten wir darauf hinweisen, dass durch den geplanten Wegfall der Bushaltestellen 944 ,Im Schlenk’, ,Kulturstraße’ sowie ,Zum Lith’ der Wanheimerorter Innenbereich vom Busliniennetz ,verlassen’ wäre.“ Ralf Zigan gibt zu, dass Wanheimerort beim neuen Konzepte etwas schlechter erreichbar wäre. Zwar fährt weiterhin die U 79, doch wenn die Linie 944 gestrichen wird, fehlt die Anbindung zwischen Wedau und Wanheimerort.
Die CDU beantragt, dass die Duisserner Haltepunkte Moltkestraße und Königsberger Allee wieder in den Ring-Fahrplan aufgenommen werden.
Die letzte Sitzung vor der Sommerpause der Bezirksvertretung beginnt heute um 14.30 Uhr im Saal Wuhan im Rathaus. Neben dem Nahverkehrsplan stehen die Themen „Gute Schule 2020“, das Integrierte Handlungskonzept Hochfeld oder auch „Kunst im öffentlichen Raum“ auf der Tagesordnung.