Die Spielzeit 2017/18 wartet mit einem wahren Schauspielreigen auf. 27 Produktionen sind von September bis Januar im Theater Duisburg zu sehen.

Kostümwechsel für das Schauspielprogramm im Theater Duisburg: Statt sich wie bisher mit einem dicken Heft zu ummanteln, kommt die neue Spielzeit 2017/18 in der schlanken Aufmachung eines größeren Taschenkalenders daher. Der enthält auch nur die halbe Spielzeit von September bis Januar, so dass sich der geneigte Schauspielfan im Dezember erneut freuen kann, wenn die Bühnenereignisse für die zweite Spielzeithälfte vorgestellt werden.

Schauspielintendant Michael Steindl indes kann durch diese Umstellung erklärtermaßen die Herbst-Premieren an anderen Häusern noch in Ruhe begutachten, bevor er die Stücke für Duisburg auswählt.

Böses zum Beginn

Volles Programm bietet seine Auswahl bereits von September bis Januar mit 27 Titeln. Jede Woche gibt es mindestens eine Vorstellung, jeden Monat ein Gastspiel oder eine Premiere.

Die erste Premiere der neuen Saison wird der Jugendclub Spieltrieb am 15. September feiern mit „Bash“ von Neil LaBute. Wer den US-amerikanischen Autor, Dramatiker und Regisseur kennt, weiß, das wird böse. Denn mit dem Bösen beschäftigt LaBute sich immer wieder. „Bash“ bietet drei kurze Stücke über das Töten, drei Gewaltverbrechen, begangen von normalen Durchschnittsmenschen, die weder Unrechtsbewusstsein, noch Schuldgefühle belasten. Es geht um den Zusammenbruch ethischen Empfindens.

Illegale Fracht an Bord

Ähnliches thematisiert auch das herausragende Gastspiel im Oktober: „Die schwarze Flotte“. Basierend auf Recherchen des Journalistenteams „Correct!v“ von 2014/15 zu den Frachten der „schwarzen Flotte“, die Drogen, Waffen und Menschen illegal transportierten, hat Anna Kathrin-Schulz, Dramaturgin und Autorin am Schauspiel Dortmund, das Monologstück geschrieben. Es geht der Frage nach, wer hinter den menschenverachtenden Schmuggelpraktiken steckt, und hat seine Aktualität bis heute nicht verloren. „Das ist eine Art Doku-Theater. Und gespielt wird es von Andreas Beck, den ich für einen der ganz großen Mimen in der Region halte“, freut sich Michael Steindl auf die Vorstellung am 7. Oktober im Großen Haus.

Angst vor dem Islam

Der November bringt am 10. ein Wiedersehen mit dem Theater an der Ruhr. Die Mülheimer gastieren mit „Clowns im Sturm“. Fast sprachlos mit clownesken Elementen wirft das Stück einen Blick auf unsere Zeit, den Zustand der Gesellschaft und der wachsenden Angst vor dem Islam. Auch Impresario Roberto Ciulli wird auf der Bühne agieren.

Im November steht am 17. die nächste Eigenproduktion des Spieltriebs an. Katharina Böhrke, die auch das Erfolgsstück „Mädchen wie die“ inszenierte, nimmt mit „What?“ den Moment in den Fokus, wenn Menschen durch Trauer, Wut oder Freude aus ihrer Komfortzone katapultiert werden.

Kindermärchen zu Weihnachten

Der Dezember steht natürlich ganz im Zeichen des Märchentheaters. Das Rheinische Landestheater zeigt drei Mal mit „Der Lebkuchenmann“ eine Geschichte für Kinder über Mut, Einfallsreichtum und das Geschenk einer wahren Freundschaft.

Einer der Höhepunkte im Programm ist das Musical „Buddy“ über den legendären Rock’n’Roll-Star Buddy Holly, das vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel am 6. Januar auf die Duisburge Bühne gebracht wird.  
Einer der Höhepunkte im Programm ist das Musical „Buddy“ über den legendären Rock’n’Roll-Star Buddy Holly, das vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel am 6. Januar auf die Duisburge Bühne gebracht wird.   © Theater Duisburg

Einer der Höhepunkte im Januar widmet sich der Rock’n’Roll-Legende Buddy Holly. Seine Geschichte erzählt das Musical „Buddy“ am 6. Januar, auf die Bühne gebracht vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel.

Als neues Stück bringt der Spieltrieb in diesem Monat „Kochen mit Elvis“ auf die Bühne im Foyer III. Michael Steindl selbst inszeniert das Drama, das mit schwarzem Humor und schnellen Dialogen besticht. Es geht um eine Familie, die versucht, mit den Schlägen des Schicksals umzugehen. Der Vater, ein erfolgreicher Elvis-Imitator, sitzt durch einen Unfall querschnittsgelähmt und sprachunfähig im Rollstuhl. Seine Frau, die sich zuvor hatte von ihm scheiden lassen wollen, bleibt und trinkt. Die gemeinsame Tochter Jill sucht ihr Heil im Kochen und Essen. Diese Gemengelage wird völlig durcheinandergewirbelt als die Mutter eines Tages Stuart mitbringt. Gutaussehend, etwas einfältig und nicht gewillt, wieder zu gehen, mischt er die Familie auf.

Einen kleinen Vorblick auf die zweite Spielzeithälfte konnte sich Steindl bei der Vorstellung des Programms dann doch nicht verkneifen: Am 4. Februar wird im Großen Haus Carl Zuckmayers Klassiker „Des Teufels General“ zu erleben sein mit Gerd Silberbauer in der Hauptrolle.

Karten und Programmvorschau

Die Kartenpreise für die neue Spielzeit bleiben unverändert. Der Vorverkauf für die einzelnen Vorstellungen beginnt am Montag, 10. Juli.

Karten gibt es im Theater am Opernplatz, 0203/28362 100, unter karten@theater-duisburg.de oder im Internet unter www.theater-duisburg.de

Der Schauspiel-Kalender mit dem vollständigen Programm für die erste Spielzeithälfte ist ebenfalls im Theater erhältlich.