Alle wollen der Ende Mai aus Duisburg nach Nepal zwangsausgewiesenen Schülerin Bivsi Rana (15) und ihren Eltern helfen: Der Außenminister der Bundesrepublik, der Innenminister des Landes NRW, der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, die Schüler, Eltern und Lehrer des städtischen Steinbart-Gymnasiums. Im Berliner Auswärtigen Amt suche man derzeit laut NRW-Innenminister Ralf Jäger nach irgendeiner Rechtsgrundlage, mit der eine Rückkehr der Steinbart-Schülerin Bivsi Rana nach Duisburg begründbar wäre.
Alle wollen der Ende Mai aus Duisburg nach Nepal zwangsausgewiesenen Schülerin Bivsi Rana (15) und ihren Eltern helfen: Der Außenminister der Bundesrepublik, der Innenminister des Landes NRW, der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, die Schüler, Eltern und Lehrer des städtischen Steinbart-Gymnasiums. Im Berliner Auswärtigen Amt suche man derzeit laut NRW-Innenminister Ralf Jäger nach irgendeiner Rechtsgrundlage, mit der eine Rückkehr der Steinbart-Schülerin Bivsi Rana nach Duisburg begründbar wäre.
Eine „Lex Bivsi“, also eine Ausnahme-Regel, käme wegen zahlloser ähnlicher Fälle in Deutschland aber nicht in Frage. „Also sind die Aussichten eher schlecht“, erklärte Jäger. Die Entscheidung dazu werde aber jetzt zeitnah fallen.
Wie berichtet, war das in Deutschland geborene Mädchen am 29. Mai von städtischen Beamten aus dem laufenden Unterricht des Steinbart-Gymnasiums herausgeholt und dann mit den Eltern in deren Herkunftsland Nepal ausgewiesen worden. Zurück blieb eine schockierte Klasse und Schulgemeinde, die am Tag der Abschiebung sogar ärztlich und seelsorgerisch betreut werden musste.
Damit setzte der deutsche Staat einen schmerzhaften Schlussstrich unter ein beinahe 20 Jahre andauerndes Asylverfahren von Bivsis Eltern, das schließlich in allen gerichtlichen Instanzen und auch vor der Härtefall-Kommission des Landes NRW gescheitert war.
Jetzt geht es nach Worten des SPD-Innenministers Jäger nur noch um eine wie auch immer geartete Rückkehr des Mädchens nach Duisburg. Die Eltern, so Jäger, würden auf gar kein Fall mit zurückkehren können. Deshalb müsse auch eine mögliche Übernahme der Aufenthaltskosten für Bivsi geklärt sein, sprich die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung und Unterhaltskosten müssten von privater Seite garantiert werden.
Darum werde man sich kümmern, erklärte Stephan Kube, der Schulpflegschaftsvorsitzende des Steinbart-Gymnasiums. Das Finanzielle sei aber eher das geringste Problem. Kube: „Viel wichtiger ist, dass nicht nur das Mädchen, sondern auch die Eltern zurückkehren können. Denn ohne Eltern wäre Bivsi hier allein in Duisburg emotional völlig verloren.“
Eine gute Unterstützung könnten Kube und die Schulgemeinschaft vom bekannten TV-Hundetrainer Martin Rütter bekommen, der bei der Redaktion bestürzt nachfragen ließ, wie er im Fall Bivsi helfen könne. Er sei erschüttert über das menschliche Schicksal des Mädchens und seiner Eltern. Schon jetzt, so erklärte seine Büroleiterin, könne sie garantieren, dass Rütter die Unterhaltskosten für das Mädchen tragen werde. Vielleicht, so seine Büroleiterin, könne diese finanzielle Zusage ja das Verfahren für eine Rückkehr beschleunigen. Stephan Kube indes glaubt, dass diese Zusage das Verfahren eher behindern würde: „Denn Bivsi ohne ihre Eltern in Duisburg – das geht gar nicht!“ Der Hundetrainer, TV-Produzent, Entertainer und Buchautor Rütter, 1970 in Homberg geboren, betreibt in Bonn eine TV-Produktionsfirma zum Thema Hunde.
Unterdessen bekräftigte der SPD-Politiker Jäger, für den der „Fall Bivsi“ gewissermaßen zur letzten Amtshandlung vor seiner Ablösung durch eine neue schwarz-gelbe Landesregierung wird, seine Forderung nach einem Einwanderungsgesetz für Deutschland. Gut integrierte Menschen wie die Ranas, die sich in Deutschlands nichts zu Schulden haben kommen lassen und die hier Steuern zahlten, müsse man über ein Einwanderungsgesetz ein Angebot zum Bleiben machen können.