Jupp Götz erzählt, welche Stände es auf die Gastromeile beim Traumzeit-Festival im Landschaftspark in Duisburg schaffen – und warum.

Manche Entscheidungen muss man aus dem Bauch heraus treffen. Und manche mit dem Bauch. Der von Jupp Götz hatte in letzter Zeit gut zu tun. „Ich muss mich immer wieder davon überzeugen, dass ich richtig liege“, sagt er und lacht ein warmes, brummeliges Lachen. Und der Bauch hüpft fröhlich. Götz berät die Veranstalter des „Traumzeit“-Festivals, wenn es um die Stände auf der Gastro-Meile geht. Die ist in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsen. Das Erfolgsrezept: „Hinter den Ständen stehen nette Menschen. Und ein netter Mensch macht seine Sache mit Liebe.“

Jupp Götz berät die Veranstalter des „Traumzeit“-Festivals, wenn es um die Stände auf der Gastro-Meile geht.
Jupp Götz berät die Veranstalter des „Traumzeit“-Festivals, wenn es um die Stände auf der Gastro-Meile geht. © Jakob Studnar

Jupp Götz’ Liebe gilt eigentlich der Musik, und dadurch kam er vor vielen Jahren auch in Kontakt mit der „Traumzeit“. „Damals hatte ich den Auftrag, mich um den Außenbereich zu kümmern, um die kleine Bühne“, erzählt der Duisburger. Anstatt sich nur damit zu beschäftigen, wer dort spielen könnte, verstand Götz seinen Auftrag viel umfassender.

Echte Festival-Stimmung

In einem Jahr sah man ihn mit einer Schaufel zwischen den Hochöfen stehen. Er schippte Sand, um mit einem kleinen Strandbereich für besondere Atmosphäre zu sorgen. Dann schleppte er Hunderte von Kerzen in den Park, damit es in den Abendstunden lauschiger wurde. Viele Standbetreiber ließen sich von seinem Enthusiasmus anstecken, dekorierten ihre Hütten und machten aus der Gastro-Meile einen Ort, an dem sich die Besucher wohl fühlen können. „Da geht es nicht wie bei anderen Festivals um Masse, wo die Betrunkenen abgefüttert werden“, sagt Götz.

„Das passt zu einem gemütlichen Festival“

Der kleine Markt ist in diesem Jahr ins Zentrum des Festivals gerückt worden. „Der ist jetzt wirklich drin zwischen Hochofen und Gasometer. Zwischen den Bühnen, auf dem Weg von und zu den Auftritten kommen die Leute immer daran vorbei. Dadurch wird es noch lebendiger.“ Und selbst wer keine Eintrittskarte für die „Traumzeit“ hat, kommt durch bis in den Food-Bereich. „Auch diese Menschen machen die Stimmung und dadurch das Festival aus. Die Leute kommen und freuen sich auf leckere Sachen. So eine kleine Oase wie der Stand der Weinvilla, dekorativ schön gemacht, da will man doch verweilen. Das passt zu einem gemütlichen Festival.“

In den vergangenen Jahren, erzählt Götz, hat sich hier ein „perfekter Kreis“ geformt. „Man kann drei Tage lang verschiedene gute Sachen essen, ohne sich zu langweilen. Und das fängt schon bei dem kleinen Kaffeewagen an. Der macht nicht nur astreinen Kaffee, der hat auch das Gebäck des Jahrhunderts dabei! Das macht dem ein alter Sizilianer, da geht mir das Herz auf.“ Götz erzählt vom Burger-Stand („Glaced Burger, echt lecker, die Sauce kocht stundenlang ein!“), vom veganen Angebot der Krümelküche und der Kasbar („Liebevoll, mit vielen frischen Sachen!“), vom Stand mit dem Schafskäse und vom Eisbüdchen. Wir folgen dem Trend, dass viele junge Leute sich vegetarisch oder vegan ernähren wollen“, sagt Götz. „Gleichzeitig gibt es aber auch noch die Currywurst.“ Für ihn die perfekte Mischung.

„Ich mag diesen Ort, ich mag diese Gastro mit dieser Präsentation. Das ist für mich selbst der Grund, hinzugehen und eine gute Zeit zu haben.“