Duisburg. . Neun Grundschulen und zwei Gesamtschulen in Duisburg werden ab Herbst durch Klassen-Container erweitert, weil die Schülerzahl stark steigt.
- Weil die Schülerzahl stark steigt, kann die Stadt nicht schnell genug ausreichenden Schulraum für alle Kinder schaffen
- Deshalb sollen ab September neun Grundschulen und zwei Gesamtschulen durch Klassen-Container erweitert werden
- Am Donnerstag hat der Schulauschuss den Planungen der Schulverwaltung zugestimmt, Elternprotest gibt es in Hamborn
Um 700 Kinder steigt die Zahl der Grundschüler in Duisburg durch Zuwanderung zum nächsten Schuljahr, 200 Schüler mehr zählen weiterführende Schulen, mit einen Plus von 200 rechnen auch die Berufskollegs. Weil zusätzlicher Schulraum nicht rechtzeitig geschaffen werden kann, sollen nun bis zum 1. September an neun Grundschulen 22 Container aufgestellt werden, an zwei Gesamtschulen acht weitere. Der Schulausschuss stimmte am Donnerstag zu.
Demonstration vor dem Rathaus
Vor dem Rathaus hatten sich zum Sitzungsbeginn Eltern und Kinder der Grundschule am Park versammelt. „Keine Container, lieber Lehrer“, stand auf Plakaten. Vier mobile Klassen soll die Schule bekommen. Das überfordere die Schule, erklärt Holger Pütz, als Vater in der Schulpflegschaft und der Elterninitiative aktiv: „Schon jetzt fehlen Lehrer, die Klassen haben bis zu 28 Kinder. Wenn jetzt bis zu 150 Kinder hinzukommen, werden am Ende alle auf der Strecke bleiben“, fasst Pütz die Bedenken der Eltern zusammen.
Schule | Ortsteil | Anzahl |
GGS Brückenstraße | Hochfeld | 2 |
GGS Mevissenstraße | Bergheim | 2 |
GGS Astrid Lindgren | Duissern | 2 |
GGS Vennbruchstraße | Walsum | 2 |
GGS Bergstraße | Homberg | 2 |
GGS Bilsestraße | Röttgersbach | 2 |
GGS Schule am Park | Hamborn | 4 |
GGS Salzmannschule | Neumühl | 2 |
GGS Hochfelder Markt | Hochfeld | 2 |
GGS Beethovenstraße | Rheinhausen | 2 |
Heinrich-Heine-Gesamtschule | Rheinhausen | 4 |
Leibniz-Gesamtschule | Hamborn | 4 |
Beigeordneter Thomas Krützberg erinnerte an die Aufforderung der Politik, bei der Auswahl der Containerstandorte „nicht immer die gleichen Brennpunktschulen zu nehmen“. Genau deshalb, so der Schuldezernent, müsse sich nun auch die Schule am Park der Herausforderung stellen: „Sie hat bisher zwölf Seiteneinsteiger-Kinder, nur sechs Prozent der Schüler. An anderen Schulen sind es bis zu 40 Prozent.“
Last sozialverträglich verteilen
Ein Antrag der CDU, es auch an der Hamborner Schule bei zwei Containern zu belassen, fand nur Zustimmung bei der AfD. Purer Opportunismus mit Blick auf die OB-Wahl, kritisierte die SPD: Die Christdemokraten hätten in der bisherigen Diskussion stets die Planung mitgetragen. „Wir haben die Pflicht, die Kinder zu beschulen. Die Last sollte möglichst sozialverträglich verteilt werden“, so Benedikt Falszewski (SPD).
Vorerst für die nächsten drei Jahre sollen die mobilen Klassenzimmer stehen bleiben, dann soll ausreichend neuer Raum geschaffen sein, um alle Schüler unterzubringen. Derzeit läuft die Ausschreibung für die Aufstellung der Container. Krützberg: „Wir sind zuversichtlich, dass bis zum 1. September alle stehen.“
124 Stellen an Schulen sind ausgeschrieben
Ob es dann genügend Lehrer geben wird, muss das Ausschreibungsverfahren zeigen. 124 Stellen für Lehrer (85), Sonderpädagogen (17) und Vertretungsreserve (22) sind ausgeschrieben, teilte die Bezirksregierung mit. Durch Abordnungen, Versetzungen und Bewerbungen werde man 34 Stellen besetzen können.