Thema Abschiebung

Thema Abschiebung

Als ich von der Abschiebung der 14-jährigen in Duisburg geborenen Bivsi gehört und gelesen habe, stand mir im wahrsten Sinne des Wortes der Schaum vor dem Mund. Und, wenn denn die Rechtsdezernentin der Stadt Duisburg, Frau Lesmeister, sagt, dass es seit 10 Jahren kein Aufenthaltsrecht mehr gäbe, dann hätte man den Fall bei einer jungen Dame diesen Alters einfühlsamer lösen müssen. Und da Frau Lesmeister ja die Gründe der Abschiebung wohl kennt, wäre es ihrerseits nur anständig gewesen, sie öffentlich zu nennen, damit das emotionale Trümmerfeld nicht so groß geworden wär. Da sie noch dazu als Innenministerin der neuen Regierung Laschet im Gespräch ist, hätte ich dann Angst und Sorge vor ihren Entscheidungen. So etwas menschlich Ungeheuerliches ist mir in den letzten Jahren nicht zu Auge und Ohr gekommen. Volker Finken

Die Rückführung in ihre Heimatländer wäre für die Betroffenen weit weniger belastend, wenn wir nicht erlauben würden, dass unsere Gerichte bis zu endgültigen Entscheidung jahrelang angerufen werden können. Werner Rust

Juristisch habe es für die Stadt keine Alternative gegeben, so Daniela Lesmeister, Rechtsdezernentin der Stadt Duisburg, zum Vorgang der Abschiebung einer in Deutschland geborenen 14-jährigen Schülerin nepalesischer Herkunft. Ob es Frau Lesmeister bekannt ist, dass viele Gesetze keine „Naturgesetze“ sind, sondern von Menschen gemacht wurden, die nicht immer jede Situation beim Gesetzemachen im Blick haben können? Dass Papier auch mal geduldig sein kann und es so etwas wie „Gnade vor Recht“ gibt. Dass es darüber hinaus auch noch andere Werte wie Anstand, Augenmaß und Mitgefühl gibt? Aber solange sich alle Beteiligten morgens im Spiegel noch in die Augen schauen können und sich hinter der juristischen Unfehlbarkeit ihrer Entscheidungen sonnen können, ist ja alles in Ordnung.Thomas Klappstein