Duisport investiert in ein Logistkizentrum für Daimler. Zudem sind auf der Mercatorinsel ein Park, ein Schiffsanleger und eine Brücke geplant.

Der Meeresgott „Poseidon“ wacht auf seinem fünf Meter hohen Sockel auf der Mercatorinsel nun schon seit einem Jahr über die Rheinschiffer. Bislang stand er noch ziemlich verloren auf seinem Posten. Das wird sich nun ändern. Mit einem Spatenstich wurde gestern der Grundstein für ein neues Logistikzentrum auf der ehemaligen Erzinsel gelegt. Die Hafengesellschaft investiert auf dem gut zehn Hektar großen Grundstück in einem ersten Bauabschnitt rund 15 Millionen Euro in eine 25 000 Quadratmeter große Halle, plus 1500 Quadratmeter Bürofläche für Daimler-Benz. In einem zweiten Bauabschnitt könnten weitere 25 000 Quadratmeter Hallenfläche entstehen. Wann? Das ist unklar.

DB Schenker verpackt und verschifft

Fest steht: Spätestens Ende des Jahres soll die erste Halle stehen und die Bahn-Tochter DB-Schenker als Dienstleister auf der Mercatorinsel Autoteile für die Sprinter-Produktion von Mercedes-Benz Vans verpacken und verschiffen. Weltweit. Aber vorwiegend in die USA. Der Sprinter wird im Düsseldorfer Mercedes-Kopfwerk gebaut und in 130 Länder verkauft. Hafen-Chef Erich Staake spricht von einem „wichtigen Tag für Duisburg“, 500 Arbeitsplätze können entstehen. Das neue Logistikzentrum sei das „Sahnehäubchen“ auf dem Weg des Hafens zum Standort für die Automobilbranche. Auch Audi und VW exportieren bereits Fahrzeug-Einzelteile vom Duisburger Hafen aus.

Hafen-Chef Erich Staake, Dr. Thomas Böger (DB Schenker), Dr. Jörg Homering (Daimler AG) und OB Sören Link beim Spatenstich.
Hafen-Chef Erich Staake, Dr. Thomas Böger (DB Schenker), Dr. Jörg Homering (Daimler AG) und OB Sören Link beim Spatenstich. © Duisport

Mit Daimler komme nun die „1. Adresse“ in der Branche dazu. „Für uns ist die Lage wichtig und strategisch günstig“, begründet Dr. Jörg Homering von Mercedes-Benz Van die Entscheidung seines Unternehmens für den Standort Duisburg. Die Güter können über Schiff, Bahn und Lkw transportiert werden, der Container-Terminal von „DeCeTe“ ist über die Hafenstraße zu erreichen.

35 000 Quadratmeter Grünfläche

Das Logistikzentrum für den Autobauer stößt aber vor allem im Hafenstadtteil nicht bei allen Ruhrortern auf Gegenliebe. Das weiß auch Oberbürgermeister Sören Link: „Es gibt nicht nur Fans“. Dennoch glaubt er: „Das wird Ruhrort insgesamt gut tun.“ Und auch Hafen-Chef Staake ist überzeugt: „Es wird eine erhebliche Aufwertung der Mercatorinsel geben. Die Aussicht wird schöner.“

Schließlich ist an der Nordseite, dort wo Poseidon steht, eine 35 000 Quadratmeter große Grünfläche vorgesehen, die von zwei Seiten aus erreicht werden soll: Über die derzeit aus Sicherheitsgründen noch gesperrte Stahltreppe von der Friedrich-Ebert-Brücke aus – und über eine neue Brücke, die von der Mercatorinsel über den Vinckekanal nach Ruhrort gebaut werden soll. Letzteres wird aber nicht mehr in diesem Jahr geschehen. Die Gestaltung des Parks wird im Sommer ausgeschrieben.

Zudem ist ein 10 000 Quadratmeter großer Platz für den Flussregenpfeifer geplant – und der Bau eines weiteren Steigers für die boomende Flusskreuzfahrtbranche. Der Anleger soll in der Nähe der künftigen Fußgänger-Brücke errichtet werden. Insgesamt werden in den Landschafts- und Brückenbau laut Staake noch „einige Millionen“ investiert.