Duisburg. Ein Modezentrum am Rand der Duisburger Innenstadt ruft viele Bürger auf den Plan. Ein Bürgerbegehren gegen das Projekt scheint Erfolg zu haben.
Duisburger Bewohner und Innenstadtkaufleute haben mit ihrem Bürgerbegehren gegen das geplante Outlet-Center DOC in der Nähe des Hauptbahnhofs ihr erstes Etappenziel womöglich erreicht. Die Outlet-Gegner hätten wenige Tage vor Fristende am 24. Mai bereits 16.000 Unterschriften gesammelt, sagte Frank Oberpichler von der Kampagne "Ja zu Duisburg - kein DOC".
Nach Rechnung der Outlet-Gegner reichen knapp 11.000 gültige Unterschriften - drei Prozent der Duisburger Wahlberechtigten -, um das Thema erneut auf die Tagesordnung im Stadtrat zu bringen. Allerdings wird routinemäßig noch geprüft, wie viele der Unterschriften gültig sind.
Rat hatte im Februar Grünes Licht für Bau gegeben
Die Initiatoren der Aktion fürchten "ein Aussterben der Duisburger Innenstadt samt Handel und Gastronomie", falls das Zentrum mit 140 bis 175 neuen Geschäften kommt. Die Gegner fordern, dass der Grundsatzbeschluss des Stadtrates zur Durchführung des Bauprojektes zurückgenommen wird.
Der Rat hatte Anfang Februar grünes Licht für den Bau mit rund 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf dem ehemaligen Duisburger Güterbahnhofgelände gegeben."Im Falle eines erfolgreichen Bürgerbegehrens muss der Rat zunächst entscheiden, ob er seinen Beschluss kassiert", sagte eine Stadtsprecherin.
Initiative hat seit April Unterschriften gesammelt
Sollte das nicht passieren, ist der nächste Schritt ein Bürgerentscheid. Dafür muss die Mehrheit der etwa 365.000 Duisburger Wahlberechtigten dem Bürgerbegehren zustimmen. Seit April hatte die Initiative Unterschriften gesammelt. Auf dem Gelände hatte sich im Sommer 2010 die Loveparade-Tragödie ereignet, bei der 21 Menschen ums Leben gekommen waren.
Bürger starten Online-Petition „Pro DOC“
Parallel dazu haben sich Bürger zusammengetan und eine Initiative „Pro DOC“ gestartet. In einer Online-Petition beschreiben sie das Outlet-Center als „tolle Möglichkeit, Touristen und Gäste aus ganz NRW anzulocken“ und hoffen auf „ein zweites Roermond“. Die Petition ist noch bis 13. Juni aktiv. (mit dpa)