Duisburg. Der Vorentwurf für die neue A-40 Rheinbrücke soll im Juni präsentiert werden. Das erklärte NRW-Bauminister Groschek bei einem Besuch vor Ort.
- Der Vorentwurf für die neue Rheinbrücke zwischen Duisburg- Homberg und Neuenkamp ist fast fertig
- Er soll im Juni den Anwohnern präsentiert werden, wie NRW-Bauminister Michael Groschek vor Ort erklärte
- Ingesamt soll das Bauwerk 330 Millionen Euro kosten. Baustart soll 2020 sein
17 Jahre, so lange Rainer Bischoff im Landtag ist, beschäftigt ihn der Lärmschutz in Rheinhausen, Homberg und der Ausbau der A 40-Rheinbrücke. „Der Duisburger Westen ist sehr lärmbelastet. Es gibt kein Infostand, an dem die Bürger nicht über den Lärm klagen“, sagt der 58-Jährige, der sich am Sonntag erneut zur Wahl stellt. Der Neubau der A 40-Rheinbrücke zwischen Homberg und Neuenkamp soll eine Entlastung bringen. Mitunter sind sechseinhalb Meter hohe Lärmschutzwände geplant. 2020 sollen die Arbeiten beginnen. Die bislang kalkulierten Gesamtkosten liegen bei 330 Millionen Euro, von denen 240 Millionen Euro in den Brückenneubau fließen, wie NRW-Bau- und Verkehrsminister Michael Groschek jetzt bei einem Besuch an der Brücke erklärte.
„Das Ergebnis wird gut sein. Aber wir brauchen Geduld“
Geplant sind zwei Bauwerke, für jede Fahrtrichtung eines, mit je vier Spuren. Der Ausbau erfolgt zur Südseite. Der erste Teil soll 2023 fertig sein, so dass der Verkehr dann über sechs verengte Spuren rollen und die alte Brücke abgerissen werden kann. Der zweite Brückenteil soll 2026 fertig sein. „Das Ergebnis wird gut sein. Aber wir brauchen Geduld“, sagt Rainer Bischoff. Der Sozialdemokrat hofft, dass die betroffenen Anwohner weiterhin besonnen reagieren. Bislang gebe es keine Klagen. Häuser sollen nach derzeitigen Planungen nicht weichen. Mit zwei Eigentümern an der Flachsstraße, über deren Häuser während der Bauzeit ein Teil der Brücke gelegt wird, sei man im Gespräch. Es werde nur wenige Eingriffe in die Böschung geben, der Fußweg nach Neuenkamp und die dortige Sportanlage kann nach dem Brückenneubau wieder genutzt werden.
Hoffen auf einen klagefreien Weitermarsch
Minister Groschek hofft, „dass wir in Duisburg klagefrei weiter marschieren.“ Baumaßnahmen in dieser Größenordnung hätten ein Akzeptanzproblem nach dem Motto: Brückenneubau oder Gleisanschluss: „Ja, aber nicht vor meiner Haustür“, so Groschek. Jüngstes Beispiel: Im Januar haben Bürgerinitiativen gegen den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke Klage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht und das Projekt damit erst einmal gestoppt. Grundpfeiler sollen auf einer ehemaligen Mülldeponie errichtet werden. Dort lagern angeblich krebserregende Schwermetalle. Mit einem Sicherheitskonzept will der Landesbetrieb Straßen.NRW ein Austreten der Stoffe verhindern.
Über eine bessere Bürgerbeteiligung will man derartige Klagen in Duisburg vermeiden. Im kommenden Monat soll der Vorentwurf für den Brückenneubau fertig sein und den Bürgern bei einem Infoabend präsentiert werden. 2018 soll das Planfeststellungsverfahren beginnen. Mit dessen Abschluss rechnet der Minister 2019.
Eigene Fahrspur zur Auffahrt?
An den Auffahrten wird sich wohl nicht viel ändern. Hombergs Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann bringt aber eine Überlegung ins Spiel, die vielleicht eine Entlastung der Duisburger Straße in Homberg bringen würde: Eine eigene Fahrspur zur A-40 Auffahrt Richtung Rheinhausen. „Die Duisburger Straße hat nicht viel Platz, man müsste sehen, wie man das hinbekommt, aber man sollte darüber nachdenken. Es würde viel Rückstau nehmen“, ist Hans-Joachim Paschmann sicher. Er hofft durch den Neubau auch auf eine Entlastung des innerstädtischen Verkehrs.