Duisburg.. Der Abend B.31 mit Tänzen zu „Obelisco“, „Adagio Hammerklavier“ und „Sh-Boom“ feiert am Samstag Premiere im Duisburger Stadttheater.
Mit „Obelisco“ von Martin Schläpfer, „Adagio Hammerklavier“ von Hans van Manen und „SH-BOOM!“ von Sol León und Paul Lightfoot bringt der Ballettabend b.31 drei Meisterwerke auf die Bühne, wie sie abwechslungsreicher kaum sein könnten. Duisburg-Premiere ist am Samstag, 13. Mai, um 19.30 Uhr im Stadttheater.
Der Abend beginnt mit einem collagenartigen Stück von Martin Schläpfer, „Obelisco“, das er 2007 für sein Ballett in Mainz geschaffen und jetzt noch einmal stark verändert hat. Es ist ein Stück voller Poesie, nächtlicher Schönheit, traumverlorener Trance und gleichzeitig auch ein Ballett über ein wiederkehrendes Schläpfer-Thema: Füße und Schuhwerk – auf Plateau, in Schläppchen, auf Spitze und High Heels wird getanzt. Und bereits hier mutet Schläpfer seiner Primaballerina Marlúcia do Amaral ein Kunststück zu: Sie tanzt ein Solo auf Spitze von sagenhaften sieben Minuten.
Melancholie mit drei Paaren
Ganz verschieden auch die Musik: von der amerikanischen Sängerin Marla Glen zu Stücken von Sciarrino, Schubert, Scarlatti, Mozart und schließlich zur berühmten Nummer „Geh’n wir ins Chambre séparée“ aus Richard Heubergers „Opernball“. Bühne und Kostüme hat Thomas Ziegler gestaltet.
Sehr langsam kommt dann die Choreographie „Adagio Hammerklavier“ von Hans van Manen aus dem Jahr 1973 zu Beethovens 3. Satz aus der Sonate B-Dur daher. Die Neueinstudierung dieses melancholischen Werks mit drei Paaren hat die Amsterdamer Starballerina Igone de Jongh übernommen, eine der herausragenden Musen Hans van Manens. Die Männer in weißen, gerippten Hosen und mit nackten Oberkörpern von geradezu kompromisslosem Selbstbewusstsein, die Frauen auf Spitze in hellblauen, weich-fließenden Röcken mit einer für Hans van Manen eher ungewöhnlichen Fragilität.
Zum Abschluss des Abends steht mit „SH-BOOM!“ ein großer Tanzspaß von Sol León und Paul Lightfoot auf dem Programm. Zu Songs der 1920er bis 1950er Jahre zeigen sie einen mitreißenden Tanz auf dem Vulkan: aberwitzig im Tempo und in den Bewegungen, extrem sexy und doch voller Abgründe. Angeregt durch die unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten der Tänzer der Originalbesetzung kreierten Paul Lightfoot und Sol León eine Persiflage auf Show-Elemente, wie sie zwischen 1920 und 1950 im Entertainment beliebt waren.
Komische Spaßmacherei und tiefe Bitterkeit
Die Choreographie zeigt oberflächliche, absurd-komische Spaßmacherei, aber auch die ironische, dunkle Seite jener tiefen Bitterkeit, in die das Show-Business seine Helden drängen kann. Die Herren tragen Feinripp und Kniestrümpfe, die Damen hochgeschlossene, schwarze Kleider. Es geht um die Absurditäten des Lebens – aber auch um dessen Ernst. „Die von uns verwendete Musik entstand zu einer Zeit, als die Menschheit durch zahlreiche Kriege bedroht war, und drückt mit ihrem lebensbejahenden Charakter doch auch die Befindlichkeiten der damaligen Jahrzehnte aus“, so Paul Lightfoot.
Weieter Vorstellungen am 19. und 21. Mai
Weitere Vorstellungen des Ballettabend finden am Freitag, 19. Mai, 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 21.Mai, 18.30 Uhr im Theater Duisburg statt.
Das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg wurde 2009 von Martin Schläpfer neu formiert.Tickets für die Aufführung und weitere Informationen an der Theaterkasse unter 0203/283 62 100 sowie im Netz: www.ballettamrhein.de.