Duisburg. . Duisburgs Planer legen der Politik einen neuen Nahverkehrsplan vor. Er soll mehr Menschen in Busse und Bahnen locken.

  • Die Stadt Duisburg hat einen neuen Nahverkehrsplan vorgestellt, der Taxibusse vorsieht
  • Sie sollen nachts Fahrgäste aus den Wohngebieten zu den Nachtexpress-Strecken bringen
  • Etliche Bus-Linienführungen werden verändert, aber nahezu alle Haltestellen sollen bleiben

Busse und Bahnen sollen künftig zu verlässlichen und einheitlichen Zeiten am Tage verkehren, und es wird voraussichtlich ab Mitte nächsten Jahres ein Nachtangebot an allen Tagen der Woche geben, wofür auch Taxibusse eingesetzt werden. Das sieht der neue Nahverkehrsplan der Stadt vor, der ab 18. Mai zunächst von den sieben Bezirksvertretungen beraten und am 3. Juli vom Stadtrat beschlossen werden soll.

Buslinien werden als Ringlinien ausgerichtet

Die Grundzüge des Planes: Stadt- und Straßenbahnen sind die wichtigsten Säulen des öffentlichen Personennahverkehrs, darauf werden auch die Fahrstrecken der Busse ausgerichtet, um Anschlüsse zu ermöglichen. Buslinien werden als Ringlinien in den Stadtteilen konzipiert, die in beide Richtungen verkehren.

Besser als bisher angebunden werden wichtige Ziele wie die Universität, der Innenhafen oder das Fahrner Klinikum. Fest eingeplant ist auch eine Busverbindung zum künftigen Wohngebiet auf alten Wedauer Bahnflächen. Und es wird bessere Verbindungen geben zum Bahnhof Oberhausen-Holten, an dem immerhin vier Regionalbahnlinien Halt machen.

Einige Strecken werden eingestellt

Auch wenn Busse künftig teilweise neue Wege fahren und auf einigen Strecken mangels Nachfrage auch gar nicht mehr, sollen so gut wie alle bisherigen Haltestellen erhalten bleiben, erläuterte am Freitag Sachgebietsleiter Ralf Zigan vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement.

Planungsdezernent Carsten Tum stellte den neuen Duisburger Nahverkehrsplan vor.
Planungsdezernent Carsten Tum stellte den neuen Duisburger Nahverkehrsplan vor. © Tanja Pickartz

Die einheitlichen Betriebszeiten aller Linien sollen künftig den Zeitraum von 4 bis 23 Uhr werktags abdecken, samstags 7 bis 23 Uhr, sonntags 8 bis 23 Uhr. Im Nachtnetz verkehren Busse und Bahnen künftig sonntags bis freitags von 23.30 bis 1.30 Uhr, in der Nacht zu Samstag bis 6.30 Uhr und in der Nacht zu Sonntag bis 7.30 Uhr.

Taxis können mit VRR-Ticket benutzt werden

Im Nachtverkehr sollen künftig Taxibusse die Verbindung zu den Nachtexpress-Linien sicherstellen. Das sind Taxis, die auf Anforderung auf den Buslinien nach Fahrplan verkehren und mit einem VRR-Ticket zu benutzen sind.

„Wir wollen das Netz attraktiver machen“, erklärte Planungsdezernent Carsten Tum die Aufstellung des neuen Nahverkehrsplans. Der letzte Plan dieser Art stamme aus dem Jahr 1999 und seither habe es zahlreiche Änderungen in den Linienführungen von Bussen und Bahnen gegeben.

Mehr Fahrgäste sollen vom ÖPNV überzeugt werden

Auch sei der neue Plan Grundlage für die künftige Vergabe der Verkehrsleistungen in Duisburg, die nach Möglichkeit auch künftig im Wesentlichen die DVG sicherstellen soll. Und: Er soll mehr Fahrgäste von Bussen und Bahnen überzeugen und somit auch Mehreinnahmen bescheren.

Das städtische Verkehrsunternehmen muss nun auch ein Betriebskonzept und einen neuen Fahrplan erarbeiten, damit Busse und Bahnen ab Mitte 2018 bis Mitte 2019 schrittweise auf den Verkehr nach neuem Plan umgestellt werden können.

Stadt investiert jährlich 40 Millionen Euro

Der neue Nachtverkehr soll als erstes starten, also im Sommer nächsten Jahres. Mit dem Plan verbunden sind trotz erwarteter steigender Einnahmen rund 800 000 Euro Mehrkosten für die Stadt, die eh schon rund 40 Millionen Euro jährlich für den Nahverkehr ausgibt.