Duisburg. . Bei der toten Frau im Duisburger Innenhafen soll es sich um die Geschäftsführerin des Café Vivo handeln. Eine Mitarbeiterin entdeckte die Leiche.

  • In einem Innenhafen-Café wurde am Mittwochvormittag die Leiche einer Frau entdeckt
  • Laut WAZ-Infos soll es sich um die Geschäftsführerin des Ladens handeln
  • Eine 15-köpfige Mordkommission der Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen

Tötungsdelikt an der Duisburger Innenhafen-Promenade: Am Mittwochvormittag um 9.55 Uhr ist im „Café Vivo“ die Leiche einer Frau entdeckt worden. Dabei soll sich es sich um die Geschäftsführerin des Gastronomiebetriebs, Birgül D., handeln. Laut Informationen der Redaktion soll die Frau an einem oder mehreren Schüssen in den Kopf gestorben sein. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen erst die Obduktion am Donnerstag abwarten, ehe sie Details zum Opfer und dem möglichen Tathergang preisgeben. Sie soll „gewaltsam zu Tode gekommen sein“, so die Polizei.

Notarzt konnte nur den Tod feststellen

Eine Angestellte des Cafés war wenige Minuten vor der Öffnungszeit um 10 Uhr am Ladenlokal eingetroffen, das sich im Erdgeschoss der Volksbank-Zentrale am Innenhafen befindet und dort im März 2016 eröffnet wurde. Die Mitarbeiterin entdeckte den leblosen Körper auf dem Boden in einer Blutlache und alarmierte sofort die Polizei und Rettungskräfte. Ein herbeigeeilter Notarzt konnte laut Polizeisprecherin Daniela Krasch nur noch den Tod der Frau feststellen. Eine 15-köpfige Mordkommission hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Einen konkreten Tatverdächtigen gibt es scheinbar nicht. Es würde noch keine Fahndung laufen, betonte Krasch.

Kräfte der Kriminalpolizei kümmerten sich nach der Tat im „Café Vivo“ in der Volksbank-Zentrale um die Spurensicherung.
Kräfte der Kriminalpolizei kümmerten sich nach der Tat im „Café Vivo“ in der Volksbank-Zentrale um die Spurensicherung. © Stephan Eickershoff

Sofort nach dem Eintreffen der Rettungskräfte wurde der Bereich um die Bank weiträumig mit Flatterband abgesperrt. Beamte der Kriminalpolizei nahmen ihre Arbeit auf. In weiße Schutzoveralls gekleidet, suchten sie den Tatort nach Spuren ab. Die Fenster zur Promenade und zur Straße wurden mit blauen Plastikplanen als Sichtschutz abgeklebt, weil immer mehr Schaulustige und Journalisten vor dem Bankgebäude eintrafen.

Hausgemachten Kuchen, Cupcakes und andere Snacks

„Wir arbeiten hier direkt nebenan. Schüsse haben wir aber nicht gehört“, berichteten zwei sichtlich schockierte junge Frauen. Sie seien in mancher Mittagspause in das Café zum Essen gegangen. Auch ein Mann, der in dem Lokal zu einem Geschäftsessen verabredet war, stand sichtlich getroffen vor der Absperrung und sagte nur: „Das ist ja ganz furchtbar.“

Das Opfer hatte zuvor als Jungunternehmerin das Café Chicolata im Hafenforum am Philosophenweg betrieben und dort hausgemachten Kuchen, Cupcakes und andere Snacks verkauft. Danach schloss sie einen Pachtvertrag mit der Volksbank Rhein-Ruhr und eröffnete im März 2016 – also einen Monat, bevor die Bank selbst umzog – in der neuen Zentrale am Innenhafen das „Café Vivo“.

Volksbank äußert sich nicht zum Tötungsdelikt

Birgül D. hatte den Weg in die Selbstständigkeit über die „Gründungsinitiative Innovation Duisburg“ (Griid) gefunden. Bei Griid handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Universität Duisburg-Essen und der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung.

Die Volksbank wollte am Mittwoch auf Nachfrage keinen Kommentar zum Tötungsdelikt in ihrem Gebäude abgeben.

Die Polizei sucht mögliche Zeugen. Hinweise: 0203/28 00.

>>Taucher suchten nach der Tatwaffe

Am Nachmittag gegen 15 Uhr rückte eine siebenköpfige Taucherstaffel der Polizei aus Bochum an. Sie suchten das Becken des Innenhafens nach der möglichen Tatwaffe und weiteren Beweismitteln ab.

Die Polizei sichtet die Aufzeichnungen aller Überwachungskameras in der Umgebung. Sowohl die Volksbank verfügt über solche, aber auch einige Gastronomiebetriebe. Der oder die Täter und das Fluchtfahrzeug könnten darauf vielleicht zu erkennen sein.

Tote Frau im Duisburger Innenhafen

Großeinsatz für die Polizei am 3. Mai im Duisburger Innenhafen.
Großeinsatz für die Polizei am 3. Mai im Duisburger Innenhafen. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Die 46-jährige Geschäftsführerin des Café Vivo wurde erschossen. Eine Mitarbeiterin entdeckte das Opfer.
Die 46-jährige Geschäftsführerin des Café Vivo wurde erschossen. Eine Mitarbeiterin entdeckte das Opfer. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Die Spurensicherung und Beamten des Landeskriminalamtes untersuchen den Tatort. Ein DNA-Abgleich blieb zunächst ergebnislos...
Die Spurensicherung und Beamten des Landeskriminalamtes untersuchen den Tatort. Ein DNA-Abgleich blieb zunächst ergebnislos... © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
...doch zehn Monate nach dem Mord führte die Spur zum Tatverdächtigen.
...doch zehn Monate nach dem Mord führte die Spur zum Tatverdächtigen. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Der 29-Jährige wurde durch einen Raubüberfall in Berlin im November auffällig.
Der 29-Jährige wurde durch einen Raubüberfall in Berlin im November auffällig. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Das half den Ermittlern bei der Überführung. Sein Motiv ist weiterhin unklar.
Das half den Ermittlern bei der Überführung. Sein Motiv ist weiterhin unklar. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Die Spurensicherung und Beamte des Landeskriminalamtes bei der Tatortuntersuchung nach dem Mord am 3. Mai 2017.
Die Spurensicherung und Beamte des Landeskriminalamtes bei der Tatortuntersuchung nach dem Mord am 3. Mai 2017. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Die Polizei hatte das Café Vivo im Innenhafen weiträumig abgesperrt.
Die Polizei hatte das Café Vivo im Innenhafen weiträumig abgesperrt. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Die Polizei hatte das Café Vivo im Innenhafen weiträumig abgesperrt.
Die Polizei hatte das Café Vivo im Innenhafen weiträumig abgesperrt. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
Die Polizei hatte das Café Vivo im Innenhafen weiträumig abgesperrt.
Die Polizei hatte das Café Vivo im Innenhafen weiträumig abgesperrt. © Stephan Eickershoff/FUNKE Foto Services
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