Duisburg. . „Refudee Buddies“ sind Studierende, die Flüchtlingen bei ihren ersten Schritten auf dem Campus helfen. Programm stößt auf großes Interessse.
- An der Uni Duisburg-Essen helfen Studierende Flüchtlingen bei der Eingewöhnung
- Paare werden nach Alter, Studiengangeoder Geschlecht gebildet
- Nur mit guten Deutschkenntnissen kann das Studium fortgesetzt werden
Ein fremdes Land, die neue Sprache, eine andere Kultur: Geflüchtete, die ihre akademische Karriere in Deutschland fortsetzen wollen, stoßen auf viele Herausforderungen. An der Universität Duisburg-Essen (UDE) hilft jetzt das Projekt „Refudee Buddy“ ihnen, den Anschluss an ihr altes Leben zu finden. Es bringt sie mit engagierten Studierenden zusammen, die mit ihnen gemeinsam den Uni-Alltag gestalten.
„Aktuell helfen 20 Buddies 30 Geflüchteten“, erklärt Udo Rasum vom Akademischen Auslandsamt der UDE. Das „Außenministerium“ der Uni, ansässig an der Geibelstraße 41 in Neudorf, ist Anlaufstelle für Geflüchtete Studenten, die sich für Sprachkurse und als Gasthörer einschreiben und sich danach um einen Studienplatz bewerben.
Großes Interesse auf beiden Seiten
Wo ist was? Wie funktionieren Mensa und Bibliothek? Das sind häufig die ersten Fragen. „Wir verbinden Paare nach Studiengängen, Alter oder Geschlecht, je nachdem wie die Teilnehmer es sich wünschen. Hobbys und Interessen berücksichtigen wir ebenfalls“, erläutert Udo Rasum, „das erleichtert das Kennenlernen, und im besten Falle entstehen dann sogar Freundschaften.“
Das Interesse ist groß – auf beiden Seiten. Aktuell helfen 20 Buddys 30 Geflüchteten. Während die einen gern ihre Erfahrungen weitergeben, profitieren die anderen von Infoveranstaltungen, Stammtischen und gemeinsamen Unternehmungen. „Wir genießen hier eine sehr gute Bildung, da ist es selbstverständlich, dass wir sie teilen“, meint Aycan Bogazliyan. Die Studentin freut sich darauf, demnächst ihren Buddy kennenzulernen.
Geflüchtete als Gasthörer eingeschrieben
Viele Geflüchtete, die als Gasthörer eingeschrieben sind, kommen aus Syrien, Afghanistan oder dem Iran. Häufig haben sie in ihren Ländern Ingenieur- oder Naturwissenschaften studiert und sind glücklich über eine Rückkehr an den Campus.
So geht es auch Wafaa Almonayer. Die Syrerin hat in Jordanien Human Resources studiert, ehe sie mit ihrer Familie aus Damaskus nach Duisburg flüchtete. Nun möchte sie hier weitermachen. Die Zeit im Hörsaal oder in der Bibliothek ist für sie spannend und abwechslungsreich. „Ich habe mit meinem Buddy beim ersten Treffen gleich über alles geredet: Uni, Praktika, Arbeit, aber auch über meine Familie, Essen und Hobbys.“
Vorbereitungskurse an der UDE als Hilfe
Es ist ihr wichtig, so viel Deutsch zu sprechen wie möglich, denn nur mit guten Sprachkenntnissen kann sie ihr Studium fortsetzen. Dabei helfen ihr auch die Vorbereitungskurse an der UDE.