Duisburg. . Oberbürgermeister Sören Link sucht das Gespräch mit den Duisburgern – bei Pommes, Pizza oder Döner.

  • Duisburgs Oberbürgermeister will in den nächsten Wochen in den Stadtteilen mit den Bürgern sprechen
  • Den Auftakt machte er am Donnerstag in der Innenstadt – und traf auf die Initiative der Outlet-Gegner
  • Nächste Station der Link-Tour de Duisburg wird Marxloh sein, zum Gespräch bei Pusztetten

Wer Sören Link in den nächsten Wochen bei sich im Stadtteil mit Pommes, Pizza oder Döner sieht, sieht richtig: Der Oberbürgermeister hat sich vorgenommen, in der ganzen Stadt in lockerer Form mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Am Donnerstag war der Auftakt vorm City-Grill an der Untermauerstraße in der Innenstadt.

Yannik Form war zu dem Treff, der in den sozialen Medien angekündigt worden war, vor allem wegen des Outlet-Themas gekommen: „Ich bin grundsätzlich dafür“, sagt er: „Und ich finde es schlecht, dass die Riesenfläche brach liegt.“ Als „Riesen-Chance für Duisburg“ sieht Jennifer Jonczyk das am Hauptbahnhof geplante Designer Outlet Center: „Wenn man sich entwickeln will, muss man mal ins Risiko gehen.“ Zudem gehe ein anderer Kundenkreis ins Outlet Center als in die Geschäfte in der Innenstadt.

Bitte um Links Autogramm

Die Gunst der Stunde und die Nähe des Oberbürgermeisters nutzte auch die Initiative, die für ein Bürgerbegehren gegen das Outlet Unterschriften sammelt. Frank Oberpichler bat auch Link um sein Autogramm, doch der winkte ab: „Ich habe meinen Beitrag geleistet.“ Und er warb um Verständnis für das Vorgehen von Rathausspitze und Ratsmehrheit, jetzt erstmal Investor und Bauherr vorlegen zu lassen, was vielleicht später gebaut werden könnte. Dann könne man prüfen, was erwünscht ist und was nicht.

Einig waren sich Link und Oberpichler, dass es gut sei, dass jetzt intensiv über das städtebauliche Großvorhaben diskutiert wird. „Ich finde das Bürgerbegehren nicht schlimm“, macht Link deutlich. Er wolle bloß erst über die Outlet-Pläne urteilen, wenn die Fakten auf dem Tisch sind.

OB bittet um Mails zu den Problemen

Weitere Themen im Bürgerdialog gab es jenseits der Outlet-Frage aber auch noch. Die Kameraüberwachung in Marxloh wurde angesprochen, auch Ärger mit amtlichem Schriftverkehr und die Barrierefreiheit von Zugängen zu den Wahllokalen im Mai und im September. Geklärt werden konnte nicht jede Frage auf der engen Straße vor dem Grill. „E-Mail an mich und ich kümmere mich drum“, war mehr als einmal von Link zu hören. Rainer Bongard wollte noch nicht einmal mit dem OB sprechen, auch keine Wurst essen, sondern „nur mal gucken, wer heute dabei ist“.

Anlass der Wurstaktion, die übrigens von der SPD bezahlt wird, war eine Meinungsumfrage der Partei. Bei der hatten Bürger angegeben, dass ihnen der junge Oberbürgermeister noch etwas fremd sei, man ihn noch nicht habe kennenlernen können.

Weitere Treffen mit Bürgern geplant

Zu ähnlichen Treffen mit Bürgern will Link in alle Stadtteile gehen. Er erhofft sich dafür Vorschläge für Treffpunkte.

Sein nächstes Ziel wird auf jeden Fall Marxloh sein, genauer: Peter Pomms Pusztetten-Stube am August-Bebel-Platz. „Da hat schon mein Vater gegessen“, schwärmt Link.