Die Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Lehrstellen wie lange nicht angeboten: 104 Lehrstellen kamen laut Bundesbildungsministerium auf 100 Bewerber – vor zehn Jahren waren es nur 95. Dennoch haben 2016 so wenige Jugendliche wie noch nie eine Ausbildung begonnen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 5700 Verträge weniger abgeschlossen. Das entspricht einem Minus von 1,1 Prozent.

Die Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Lehrstellen wie lange nicht angeboten: 104 Lehrstellen kamen laut Bundesbildungsministerium auf 100 Bewerber – vor zehn Jahren waren es nur 95. Dennoch haben 2016 so wenige Jugendliche wie noch nie eine Ausbildung begonnen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 5700 Verträge weniger abgeschlossen. Das entspricht einem Minus von 1,1 Prozent.

„Dieses neue Rekordtief ist fatal gerade für unsere industriell geprägte Wirtschaft an Rhein und Ruhr. Ihr Rückgrat ist der gut ausgebildete Facharbeiter“, warnt Heinz Lison, für den Unternehmerverband der Sprecher der regionalen Wirtschaft.

Ein Grund für die stetig sinkenden Ausbildungszahlen sei die Fokussierung vieler Eltern und Kinder auf Abitur und Studium. „Natürlich brauchen wir Akademiker, die beispielsweise Maschinen und Anlagen konstruieren. Aber wir brauchen auch Menschen, die sie gießen, zerspanen, montieren und mit Elektronik versorgen“, so Lison. Nicht nur für praktisch begabte Jugendliche sei deshalb die Duale Ausbildung der richtige Weg.

43 500 Ausbildungsplätze blieben laut Bundesbildungsministerium im vergangenen Jahr unbesetzt. Das hat zum einen demografische Gründe. „Aber leider hat sich zum anderen auch die Hoffnung nicht erfüllt, dass Flüchtlinge diese Lücke schließen können. Häufig wählen sie lieber einen – nur zunächst – besser bezahlten Aushilfsjob und bleiben dann aber in diesen Hilfstätigkeiten hängen“, stellt Lison fest.

Die aktuellen Zahlen zeigten auch, dass Unternehmen und junge Menschen häufig nicht zueinander fänden. Lison fordert von den Jugendlichen eine größere räumliche Mobilität und einen Blick über den Tellerrand der heimischen Region.