Duisburg. . Die Hygieneampel bedeute nicht mehr Aufwand, erklärte Bäckerei-Chef Antonius Döbbe bei einem Besuch von Minister Johannes Remmel in Duisburg.

Handschuh an, Brot in die Schneidemaschine, Handschuh aus, Geld in die Kasse – Hygiene baut auf viele Details, und bei Bäcker Döbbe klappt’s damit mustergültig. Gestern brachte NRW-Umweltminister Johannes Remmel eine Urkunde als Auszeichnung und nutzte die Gelegenheit, das nun gesetzlich im ganzen Land vorgeschriebene Kontrollbarometer für Lebensmittelbetriebe zu loben.

„Es ist für uns der selbe Aufwand wie früher auch“, relativierte Antonius Döbbe, Geschäftsführer der Mülheimer Bäckerei, die im Vorfeld oft gehörte Kritik am hohen Aufwand für die kontrollierten Betriebe: „Wir waren seit eh und je vernünftig und gut aufgestellt.“

Die Bäckerei-Chefs Ralf und Antonius Döbbe erhielten in ihrer Innenstadt-Filiale an der Königstraße von NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel eine Urkunde für mustergültige Hygiene, die überwacht wird von Christina Blachnik, Leiterin der Duisburger Lebensmittelüberwachung (v.l.).
Die Bäckerei-Chefs Ralf und Antonius Döbbe erhielten in ihrer Innenstadt-Filiale an der Königstraße von NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel eine Urkunde für mustergültige Hygiene, die überwacht wird von Christina Blachnik, Leiterin der Duisburger Lebensmittelüberwachung (v.l.).

Das konnte Christina Blachnik, Leiterin der städtischen Lebensmittelüberwachung, nur bestätigen. Der erste Blick von ihr und ihren Mitarbeitern bei den Kontrollen in Lebensmittelbetrieben von Supermarkt über Gastronomie bis Bäcker und Metzger gilt immer der korrekten Auszeichnung der Waren. „Das sieht man als erstes, wenn man reinkommt.“ Was der Kunde nicht sieht, wird aber auch genau in Augenschein genommen. Beispielsweise das Handwaschbecken für die Mitarbeiter. Gibt’s kaltes und warmes Wasser? Sind Reinigungs- und Desinfektionsmittel am Platze? Stehen Einweghandtücher zur Verfügung? Und die Liste der Kontrollthemen ist lang. So werden die Temperaturen der Kühlung ebenso geprüft wie die Dokumentation der betriebseigenen Hygienekontrollen.

54 Filialen, sechs davon in Duisburg

„Hygiene ist ein wichtiger Punkt in unserem täglichen Tun und Handeln“, betonte Döbbe, der mit seinem Bruder Ralf vom Mülheimer Firmensitz aus 54 Filialen leitet, davon sechs in Duisburg.

„Duisburg ist schon ein Stück voraus“, verwies Remmel auf das dreijährige Pilotprojekt für die sogenannte Hygiene-Ampel, das auch in Bielefeld lief. 75 Prozent aller Betriebe hätten sich dadurch in Sachen Hygiene nochmals verbessert. Und Döbbe habe schon beim Projektstart 2013 hervorragend abgeschnitten. Für die Döbbe-Brüder ist die Hygiene-Auszeichnung auch ein gutes Mittel im Wettbewerb, gerade auch gegenüber „schwarzen Schafen“ in der Branche.

Verbraucher können künftig anhand eines Kontrollbarometers in Ampel-Farben sehen, wie die letzten amtlichen Kontrollen in Restaurants, Bäckereien, Metzgereien oder Cafés ausgefallen sind. Laut Gesetz müssen die Lebensmittelbetriebe nach einer Übergangsphase von 36 Monaten die Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrolle öffentlich machen, also ab 2020. In der Übergangsphase können Betriebe das neue Qualitätssiegel freiwillig aushängen.