Duisburg. . Die ersten Arbeitsergebnisse des Duisburger Leitbild-Prozesses liegen vor. Bislang haben die Bürger rund 1200 Ideen eingebracht.
- Die ersten Arbeitsergebnisse des Duisburger Leitbild-Prozesses liegen ein Jahr nach dem Startschuss vor.
- Rund 1300 Bürger haben bei den Bürgerdialogen und Ideenwerkstätten mitgemacht.
- Rund 1200 Ideen dazu, was Duisburg ausmacht, sind bislang bei der Stadt eingegangen.
Für Monika Scharmach spricht vieles für Duisburg: „Obwohl Duisburg eine Industriestadt ist, haben wir viel Grün, viel Wasser und den größten Binnenhafen Europas“, sagt die Unternehmerin, die sich in dem vor genau einem Jahr gestarteten Leitbild-Prozess engagiert. Allerdings wünsche sie sich von den Duisburgern mehr Respekt im Umgang miteinander – und ein „besseres Image“, wie sie in einem Videoclip erzählt, das auf der Homepage „ideen-fuer-duisburg.de“ zu sehen ist.
Wie Monika Scharmach haben mittlerweile rund 1300 Bürger bei den Bürgerdialogen und Ideenwerkstätten des Leitbildprozesses mitgemacht. Rund 1200 Ideen sind bei der Stabstelle Strategisches Marketing der Stadt eingegangen – per Mail, per Post oder auch telefonisch. Die ersten Arbeitsergebnisse sind nun in einer Beschlussvorschlage zusammengefasst worden, über die der Rat in seiner nächsten Sitzung am 8. Mai entscheiden soll.
Die Bürger sind offen für Neues
Ein Zwischenergebnis soll Ende 2017 vorgelegt werden. Die Eckpunkte lassen sich aber bereits erkennen. Die Duisburger sehen ihre Stadt als „weltoffen und lebendig“ an. Sie habe mit dem größten Binnenhafen der Welt ein „herausragendes Alleinstellungsmerkmal“, biete mit „großzügigen Grün- und Wasserflächen“ viel Erholungsraum und habe durch die Schifffahrtswege, den Autobahnen und Bahnverbindungen eine „optimale“ Verkehrslage. Sich selbst beschreiben die Duisburger als „bodenständig und authentisch“, „offen für Neues“, „tolerant und hilfsbereit“.
„Sie sollten mehr auf die Sauberkeit achten.“
Die Bürger haben auch klare Vorstellungen, was verbessert werden sollte. Stina beispielsweise findet es gut, dass sie in Duisburg all ihren Hobbys nachgehen kann, „Fußball, Reiten, Klavierspielen“, wie die Jugendliche in dem Videoclip „Ideen für Duisburg“ erzählt. Wünschen würde sie sich aber einen besseren Umgang der Menschen mit der Umwelt. „Sie sollten mehr auf Sauberkeit achten und den Müll nicht auf den Weg schmeißen.“
Grundsätzlich sehen die Bürger Duisburg als eine Stadt „im Wandel“. Die Bedeutung der Schwerindustrie nehme ab, die Digitalisierung und Dienstleistung werde immer wichtiger. Dies müsse gefördert werden. Die Bemühungen um die Integration der „Neubürger“ müssen fortgesetzt werden. „Parallelgesellschaften dürfen nicht geduldet werden.“ Brachflächen müssten sinnvoll genutzt werden, der Leerstand bei Wohngebäuden vermieden und benachteiligte Viertel gezielt gefördert werden. Das Wir-Gefühl müsse gestärkt werden, nach dem Motto: „Wir sind DU.“ Und: Die Lebensqualität müsse gesteigert werden. Dazu gehöre der Klimaschutz, die Luftreinhaltung – und: „Grünräume und Bäume müssen besonders geschützt werden.“
„Das Leitbild muss mit Leben gefüllt werden.“
Soweit die ersten Ideen. Oberbürgermeister Sören Link spricht von einem guten Anfang. Allerdings müsse dieses Leitbild auch mit Leben gefüllt werden. „Das ist jetzt die Aufgabe von uns allen“, so Link. Er will bis Ende des Jahres durch verschiedene Stadtteile spazieren, um mit Bürgern weiter über den Leitbild-Prozess ins Gespräch zu kommen.
Vor einem Jahr sagte der OB auf die Frage, warum Duisburg ein Leitbild brauche: „Weil wir keines haben.“ Idealerweise sollte etwas entstehen, das „alle Duisburger mit ihrer Stadt verbindet“. Man mache sich quasi auf die Suche nach dem „Kölner Dom für Duisburg“. Diese Suche geht wohl noch weiter.
Mitmachen kann jeder
Der Leitbild-Prozess ist vor einem Jahr gestartet. In acht Ideenwerkstätten haben sich rund 650 Bürger mit Vorschlägen zur Verbesserung des Stadtimages eingebracht. Insgesamt wirkten 1290 Teilnehmer bei den Bürgerdialogforen mit.
Wer mitmachen will, findet weitere Infos auf der Homepage www. ideen-fuer-duisburg.de.