Duisburg. . Turgay Diker, Vorsitzender der Kleingärtner, und Günter Schütz als Mieter liefern sich eine heftige Auseinandersetzung samt Kündigungsandrohung.

  • Im Verbandshaus der Duisburger Kleingartenvereine herrscht derzeit dicke Luft
  • Streit zwischen Mieter Günter Schütz und Vorsitzendem der Kleingärtner schaukelt sich hoch
  • Nach gegenseitigen Vorwürfen steht eine Kündigungsandrohung im Raum

Dicke Luft herrscht im Verbandshaus der Duisburger Kleingartenvereine. Auf der einen Seite: Günter Schütz (78), der dort an der Futterstraße in Duissern seit über 30 Jahren zur Miete wohnt. Auf der anderen Seite: der Verbandsvorsitzende Turgay Diker. Die Fronten scheinen verhärtet, gegenseitige Beschuldigungen, Vorwürfe und rechtliche Auseinandersetzungen haben sich zuletzt gehäuft.

Diker spricht von unangemessenem und aggressivem Verhalten ihm sowie weiteren Vorstandsmitgliedern gegenüber. Schütz habe zudem den Zugang zum Keller verweigert, Räume widerrechtlich benutzt und Pinsel auf unbefestigtem Grund ausgewaschen. Die Situation hat sich hochgeschaukelt. Der 78-Jährige sieht sich aktuell mit einer Abmahnung samt Kündigungsandrohung konfrontiert.

Auslöser der Streitigkeiten

 Turgay Diker, Vorsitrzender des Verbands Duisburger Kleingartenvereine.
Turgay Diker, Vorsitrzender des Verbands Duisburger Kleingartenvereine. © Stephan Eickershoff

Für Diker ist eine vom Verbandsvorstand beschlossene Mieterhöhung Auslöser der ganzen Streitigkeiten. Dazu muss man wissen, dass Günter Schütz das Mitte der 80er Jahre abrissreife Verbandshaus mit Eigenmitteln saniert hat. Er legt ein Schreiben, unterschrieben vom damaligen Vorsitzenden Manfred Reinhardt, vor, das dies bestätigt. Die Arbeiten – von der Überholung beziehungsweise Erneuerung der Elektroinstallation über Modernisierung des Bades und Erneuerung der Fußböden bis zu Isolation und Wärmeschutz im Haus – wurden damals genau festgelegt. „60 000 Mark habe ich in das Haus gesteckt und das Büro für den Verband gleich mitgemacht“, sagt Schütz.

So sahen Teile des Verbandshauses vor über 30 Jahren aus, bevor Günter Schütz die Räume mit Eigenmitteln auf Vordermann brachte.
So sahen Teile des Verbandshauses vor über 30 Jahren aus, bevor Günter Schütz die Räume mit Eigenmitteln auf Vordermann brachte. © Stephan Eickershoff

Der Verband, heißt es weiter in Reinhardts Schreiben, habe sich nur in geringem Umfang an den Materialkosten beteiligt. Aufgrund des Einsatzes und der Kostenübernahme sollte die Höhe der Miete für das nur eine kleine Anerkennung, „also auf Dauer gering“, sein.

Schütz, selbst lange Kleingärtner und Vorsitzender im Verein „Grüner Winkel“ in Neudorf sowie mit der Ehrennadel in Silber des Landesverbandes Rheinland dekoriert, hat die Mieterhöhung nach eigenen Angaben längst akzeptiert. Er sieht andere Gründe für die Dauerfehde und Drohung, ihm zu kündigen.

Eigeninteresse an seiner Wohnung?

Der 78-Jährige unterstellt Diker ein gesteigertes Eigeninteresse an seiner Wohnung. Kurz nach dessen Wahl zum Vorsitzenden vor rund fünf Jahren von über 100 Kleingartenvereinen habe er entsprechende Informationen bekommen. Diker kennt diese Vorwürfe und kann darüber nur den Kopf schütteln. „Ich habe eine Eigentumswohnung. Das ist völliger Quatsch.“

Er sei an keinen weiteren Auseinandersetzungen interessiert, stellt aber eins klar: „Herr Schütz hat das Verbandshaus renoviert – schön und gut. Aber er ist Mieter und kann nicht einfach machen, was er will.“