Als Mozart sein Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ schrieb, bediente er das damals beliebte Genre der „Türkenoper“. Im 18. Jahrhundert erschienen zahlreiche Romane und Reiseberichte über den geheimnisvollen und weitgehend unbekannten Orient. Denn nichts entzündet die Fantasie so wie das Fremde, in dem sich die eigenen Ängste und Wünsche spiegeln. Die Entführung von zwei Europäerinnen aus dem Harem des türkischen Bassa Selim war für Mozart mehr als ein exotisches Abenteuer, das lediglich Spannung und einen gehörigen Nervenkitzel verhieß. Der erst 26-jährige Komponist lotete die Geschichte nach existenziellen Erfahrungen wie Liebe, Eifersucht, Verzweiflung und Besitzgier aus. Und er appellierte an Toleranz und Menschlichkeit, wenn am Ende der Bassa auf Rache verzichtet und seine Favoritin Konstanze mit ihrem Verlobten und Dienern in die englische Heimat zurückkehren lässt. Szene mit Johannes Preißinger (Pedrillo), Thorsten Grümbel (Osmin), Sibylla Duffe (Blonde), Adela Zaharia (Konstanze) und Jussi Myllys (Belmonte). Foto: Michel
Als Mozart sein Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ schrieb, bediente er das damals beliebte Genre der „Türkenoper“. Im 18. Jahrhundert erschienen zahlreiche Romane und Reiseberichte über den geheimnisvollen und weitgehend unbekannten Orient. Denn nichts entzündet die Fantasie so wie das Fremde, in dem sich die eigenen Ängste und Wünsche spiegeln. Die Entführung von zwei Europäerinnen aus dem Harem des türkischen Bassa Selim war für Mozart mehr als ein exotisches Abenteuer, das lediglich Spannung und einen gehörigen Nervenkitzel verhieß. Der erst 26-jährige Komponist lotete die Geschichte nach existenziellen Erfahrungen wie Liebe, Eifersucht, Verzweiflung und Besitzgier aus. Und er appellierte an Toleranz und Menschlichkeit, wenn am Ende der Bassa auf Rache verzichtet und seine Favoritin Konstanze mit ihrem Verlobten und Dienern in die englische Heimat zurückkehren lässt. Szene mit Johannes Preißinger (Pedrillo), Thorsten Grümbel (Osmin), Sibylla Duffe (Blonde), Adela Zaharia (Konstanze) und Jussi Myllys (Belmonte). Foto: Michel