Duisburg. . Gabriella Fekete arbeitet drei Wochen lang im Ausstellungsraum des Künstlerhauses Goldstraße. Besucher sind willkommen.

Den Skulpturen von Gabriella Fekete begegnet man nicht nur in Duisburg. Sie hat für den Biegerpark 1981 die 28 mal zwei Meter große „Zeittafel“ aus Beton und Eisen oder das Mahnmal für die im Mai 1933 von Nationalsozialisten erschlagenen Gewerkschafter auf der Ruhrorter Straße geschaffen. Drei Wochen lang ist die in Budapest geborene Bildhauerin jetzt als Zeichnerin zu erleben.

Der Ausstellungsraum im Künstlerhaus an der Goldstraße 15 wird zum Atelier auf Zeit für Gabriella Fekete, die sich in letzter Zeit stärker der Zeichnung gewidmet hat. Für die Bildhauerei fehle ihr der Platz im Atelierhaus Baerl, aber auch die Kräfte lassen nach, sagt die 72-Jährige. Sie gehörte nach ihrem Studium in Wien und Düsseldorf 1977 zu den ersten Lehmbruck-Stipendiaten, wohnte zunächst im Dreigiebelhaus und blieb schließlich in Duisburg.

Claudia Thümler, die in einem Atelier an der Goldstraße arbeitet, hat Gabriella Fekete zu dieser kurzen Residenz eingeladen und ist gespannt, wie sich die noch weißen Wände im Lauf der Zeit verändern. „Das ist schon eine Herausforderung.“ Ein Tisch, ein Stuhl, ein Block, Zeichenstifte, Rahmen und Sessel im weißen Raum – mehr braucht es nicht. In den Sesseln dürfen Besucher Platz nehmen, denn das Publikum ist eingeladen, der Zeichnerin bei der Arbeit zuzuschauen und dabei das Entstehen einer Ausstellung zu erleben, denn die gibt es am Ende der drei Wochen. Die Abschlusspräsentation „Oder nicht?“ wird am Sonntag, 30. April, gezeigt.

Gabriella Fekete zeichnet nicht nach einem Plan und hat auch noch kein Motiv im Kopf, wenn sie vor dem weißen Blatt sitzt. Sie fängt zu kritzeln, dreht das Blatt, setzt erneut eine Linie, dreht es weiter – und so entsteht nach und nach die Zeichnung, in der sich auch figürliche Elemente ergeben können. Oder ab und an ein farbiger Strich. Während ihre Skulpturen kraftvolle, klare Arbeiten mit starker Ausstrahlung sind, wirken die Zeichnungen zarter und zugleich dynamisch, zeigen eine andere Facette der Künstlerin.

Gabriella Fekete will in den kommenden drei Wochen oft vor Ort sein, auch an den Ostertagen. Bei den Uhrzeiten möchte sie sich nicht festlegen, sie werde eher nachmittags arbeiten – als lebendes Ausstellungsstück sozusagen.

>>Abschlusspräsentation am 30. April

Wer sicher gehen möchte, Gabriella Fekete anzutreffen, kann das mit Claudia Thümler telefonisch absprechen unter
0163/75 94 792.

Die Abschlusspräsentation beginnt am Sonntag, 30. April, um 16 Uhr. Dann spricht Eva-Maria Zacharias über Gabriella Feketes Arbeit.