Aus einem Programm des Bundesforschungsministeriums wird auch die Forschung des Neudorfer Fraunhofer IMS mit 25,5 Millionen Euro gefördert.

  • Bundesforschungsministerium stärkt die Mikroelektronik-Forschung mit einen 400-Mio-Euro-Programm
  • Dazu werden elf Fraunhofer- und zwei Leibniz-Institute zu einem Technologiepool zusammengefasst
  • Fraunhofer IMS in Neudorf kann so für 25,5 Millionen Euro seine Wafer-Produktion modernisieren

Das Fraunhofer IMS in Neudorf bekommt vom Bundesministerium für Forschung 25,5 Millionen Euro für die Modernisierung seiner Produktion von mikroelektronischen Schaltungen, sogenannten Wafern. Das teilten die SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut und Özdemir am Freitag mit.

Eine virtuelle Forschungsfabrik

Das IMS ist eines von bundesweit elf Fraunhofer-Niederlassungen und zwei Leibniz-Instituten, die von dem mit insgesamt 400 Millionen Euro dotierten Investitionsprogramm „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“ profitieren. Ziel ist es, den Rückstand zu Staaten wie Japan auf diesem Feld zu verringern. Forschungsdienstleistungen entlang einer kompletten Innovationskette sollen aus einer Hand Industrie-Konzernen und Mittelständlern angeboten werden. „Die Fraunhofer-Institute werden zu einer virtuellen Forschungsfabrik“, erklärt Prof. Dr. Holger Vogt, stellv. IMS-Leiter. Zur Koordination der Anfragen aus der Industrie werde es in Berlin ein „One Stop Shop Office“ (Osso) geben.

Prof. Dr. Holger Vogt, ist stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IMS.
Prof. Dr. Holger Vogt, ist stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IMS. © Jörg Schimmel

Die Förderung versetzt das Institut an der Finkenstraße in die Lage, seine Geräte zur Halbleiter-Produktion zu modernisieren. „Wir können künftig Strukturen produzieren, die nur 0,15 Mikrometer groß sein“, erläutert Wolf – bisher lag die Grenze bei etwa der doppelten Größe. Zielrichtung der gemeinsamen Anstrengungen ist eines der großen Zukunftsthemen für die Autoindustrie: das autonome Fahren. Die Hände des Fahrers sollen künftig elektronische Systeme ersetzen, Kameras seine Augen – die Bauteile dafür sollen von der „Forschungsfabrik“ gemeinsam mit der Industrie entwickelt.

Für das IMS bleibt es absehbar beim Standort Finkenstraße. Ein möglicher Umzug, ins Gespräch gebracht von Institutsleiter Prof. Dr. Anton Grabmeier beim 30. Geburtstag des Hauses, sei „aktuell kein Thema“, erklärte Prof. Dr. Holger Vogt auf Nachfrage.